Eine der häufigsten Fragen, die an mich herangetragen werden, ist folgende:
Wieso habe ich nach der Massage noch größere Nackenschmerzen?
Die Antwort ist individuell verschieden. Man kann aber sicherlich sagen, dass 2 Ursachen hauptsächlich zu Grunde liegen, wenn man nach der Massage noch größere Schmerzen im Nackenbereich hat oder sie dadurch erst bekommt:
Nackenschmerzen durch eine falsche Massage
Wird falsch massiert, besteht die Gefahr, dass die Muskulatur leidet und verletzt wird. Gerade wenn klassischerweise der Partner zu Hause massiert, kommt es dazu, dass die Massage mehr Schaden anrichtet, als das sie Linderung bringt. Eine Massage sollte sanft und gezielt erfolgen, niemals ruppig, zu kräftig und wahllos. Natürlich ist es OK, wenn man mal seinen Partner ein wenig massiert. Und bei den meisten Menschen gibt es selbst bei schlecht gemachten Massagen nicht gleich Folgeschäden. Dennoch sollte man vorsichtig sein mit dem was man tut. Hat jemand schon Verletzungen oder Verspannungen, sind geübte Hände gefragt.
Auch besteht die Gefahr, dass durch eine Massage die Wirbel verschoben werden. Das führt garantiert zu Schmerzen und sollte dann vom Arzt gecheckt werden.
Nackenschmerzen durch Massage-Muskelkater
Das klingt etwas komisch, ist aber durchaus üblich. Durch eine Massage wird ein Muskel beansprucht. Der Masseur versucht Verspannungen und Knoten aus dem Muskel herauszumassieren. Was dabei auf den Muskel einwirkt, kann man belastungstechnisch mit einem Training vergleichen. Der Muskel muss sich danach erstmal wieder erholen und regenerieren. Dadurch entsteht der typische Schmerz wie bei einem Muskelkater. Nur ist es natürlich so, dass Nackenschmerzenpatienten durch die zusätzliche Belastung ggfs. eine Zeit lang noch stärkere Nackenschmerzen bekommen. Das ist auch der Grund dafür, warum Menschen mit schmerzhaften Verspannungen im Nacken, kein intensives Nackentraining machen sollten. Sie schaden sich dadurch noch mehr, weil der in Mitleidenschaft gezogene Muskel sich nicht mehr erholen kann. Gerade bei mehrmaligem Training in der Woche ist das der Fall.
Massagen lieber sein lassen bei Nackenschmerzen?
Ich persönlich habe irgendwann aufgehört mich massieren zu lassen, weil ich merkte, dass die Massagen mir nicht helfen. Sie haben kurzfristig zu noch mehr Schmerzen geführt und langfristig zu keine Prävention. Ich bin aber überzeugt, dass man Menschen mit einer Massage durchaus helfen kann, wenn diese nur selten Verspannungen haben. Hier sind die Ursachen selten chronischer Natur wie bei mir. Sondern häufig kurzfristigen Überlastungen oder Zugluft geschuldet.
Regelmäßige Massagen sind wichtig
Bei Schmerzen im Nacken erhoffen sich viele Betroffene Hilfe durch Massagen. Doch damit diese tatsächlich nutzen, sollten sie regelmäßig erfolgen. Das heißt, es ist besser, sich lieber drei als zwei Mal pro Woche für jeweils 60 Minuten massieren zu lassen. Dann haben die Betroffenen laut Erfahrung eindeutig weniger Schmerzen. Auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Nackenschmerzen sollen dann nur selten auftreten, während Massierte zeitweise über verstärkte Schmerzen klagen, wenn sie seltener den Masseur aufsuchen. Daneben ist es wichtig, die Massagen über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen in Anspruch zu nehmen, damit sich eine langfristige Besserung einstellen kann. Zur Lösung von Verspannungen und Vermeidung von Verhärtungen ist es unerlässlich, dass der Muskel bewegt wird. Daher sollte, soweit möglich, eine Dehnung erfolgen. Bei aktiven Betätigungen wird gleichzeitig die Durchblutung angeregt.
Wie lange dauern Nackenschmerzen nach Massagen?
Normalerweise sollten Nackenschmerzen, die durch Massagen ausgelöst werden, relativ schnell wieder verschwinden. Sind nach 1 Woche immer noch Schmerzen durch die Massage spürbar, würde ich den Physio oder einen Arzt aufsuchen. Nicht, dass durch die Massage etwas im Bereich der Wirbel verschoben wurde.
Massageöl verwenden
Das Massageöl dient bei der Massage des Nackens als Gleitmittel. Damit wird die Massage oftmals als angenehmer empfunden. Das Öl entspannt zudem die Muskulatur oder es wirkt belebend. Es besteht aus einem Basisöl, das auch als Trägeröl bezeichnet wird und der Hauptbestandteil ist. Das Basisöl besteht meist aus Paraffin oder pflanzlichen Fetten. Dadurch wird dem Massageöl eine Gleitfähigkeit gegeben. Es enthält zudem häufig ätherische Öle, die spezielle Funktionen haben. Sie haben beispielsweise eine schmerzhemmende und durchblutungsfördernde Wirkung, sodass Nackenschmerzen gelindert und Verspannungen gelöst werden können. Dies kann mit ätherischen Ölen wie Kamille, Majoran, Rosmarin, Eukalyptus, Pfefferminze oder Wacholder erreicht werden. Ein Massageöl mit Arnika kann den Muskel wieder Beleben, während der Wirkstoff Lavendelöl gern zur Entspannung zum Einsatz kommt.
Eine erwärmende und schmerzlindernde Salbe mit neun ätherischen Ölen und pflanzlichen Aktivstoffen, für eine gute Durchblutung, Linderung von Schulter- und Nackenschmerzen, Hemmung von Entzündungen, bei Arthrose oder Rheuma usw.
Nackenmassagegerät für zuhause
Mit einem Nackenmassagegerät kann der Nacken in den eigenen vier Wänden massiert werden. Es muss also kein Masseur aufgesucht werden. Das elektrische Gerät kann bei Verspannungen die Muskeln entspannen und das Gewebe lockern, um sie auf diese Weise zu lösen. Verspannungen sind häufig die Ursache für Nackenschmerzen. Massagegeräte arbeiten jedoch mit verschiedenen Techniken. Eine noch intensivere Wirkung kann erzielt werden, wenn das Gerät über eine integrierte Wärmefunktion verfügt.
Shiatsu Massage gegen Nackenschmerzen
Auch Shiatsu Massagen können bei Nackenschmerzen hilfreich sein. Hierbei handelt es sich um eine ganzheitliche Methode, die aus der chinesischen Medizin stammt und auf der Lebensenergie Qi basiert. Diese fließt durch die Meridiane durch den gesamten Körper. Bei einer Unausgeglichenheit kommt es zum Energiestau oder Blockaden, die sich in der Form von Verspannungen, Nackenschmerzen oder anderen Beschwerden äußern können. Der Shiatsu Masseur behandelt bestimmte Punkte, um durch einen sanften Druck den Fluss der Lebensenergie anzuregen. Wenn beispielsweise Verspannungen vorliegen, führt dies dazu, dass sie sich nicht gleichmäßig über die Wirbelsäule verteilt. Gearbeitet wird also entlang der Meridiane und den Körperpunkten, die sich darauf befinden und nicht an der verspannten Stelle.
Die Shiatsu Massage soll dafür sorgen, dass die Energie durch eine Entspannung der Muskeln in Fluss gebracht wird. Das Ziel besteht also darin, energetisches Ungleichgewicht aufzuspüren und auszugleichen. Dabei fließen auch die verbrauchten Lymphe ab, sodass in der Folge Nackenschmerzen gelindert werden können. Viele schwören auch bei Muskelverspannungen auf die Shiatsu Massage. Gleichzeitig werden der Körper, Geist und die Seele durch eine tiefe Entspannung in Einklang gebracht. Die Shiatsu Massage dauert 50 Minuten.
Zusammenfassung
Massagen führen oftmals zu einer Erstverschlimmerung, durch die Belastung die der Muskel während der Massage erfährt. Wie bei einem Muskelkater muss der Muskel die Behandlung erst verkraften um dann, im Idealfall, schneller zu heilen. Regelmäßige Massagen sind selten nötig, da hierbei meist nur die Symptome der Schmerzen und nicht die Ursachen bekämpft werden.
„Bei chronischen Nackenschmerzen würde ich vorerst immer die Themen Körperhaltung, Atmung, Faszientraining und Mobilisation angehen.“