Welcher Arzt ist der Richtige bei Nackenschmerzen?

Nackenschmerzen sind sehr unangenehm und können aus vielen Ursachen resultieren. Es gibt für alle Beschwerden den richtigen Arzt. Doch an welchen solltest du dich bei Nackenschmerzen wenden? Dies liest du hier.

Es gibt für jedes Problem und alle Formen der Beschwerden den richtigen Facharzt. Und an den Facharzt sollte man sich auch immer wenden, wenn es um spezielle Beschwerden geht. Stimmt doch, oder? Ja und nein. Denn wenn man beispielsweise unter Nackenschmerzen leidet, liegt es nahe, dass man den Orthopäden aufsucht. Doch welche Ursachen haben die Nackenschmerzen? Woher kommen sie? Was löst den Schmerz im Nacken aus? Da dies erst einmal unbekannt ist, muss der erste Gang zum Spezialisten nicht immer der medizinisch korrekte Weg sein.

Nackenschmerzen – unangenehm mit vielen möglichen Ursachen

Wer kennt es nicht, dass der Nacken schmerzt und der Schmerz dehnt sich aus? Die Schmerzen „kriechen“ in die Brust, in die Schultern, in die Arme, manchmal sogar bis in den Lendenbereich und nicht zuletzt auch in den Kopf. Es sind sogar Fälle bekannt, bei denen Verspannungen, die in der letzten Konsequenz zu Nackenschmerzen führten, in die Hüften, in die Leisten und bei männlichen Patienten sogar bis in die Hoden gezogen sind.

Kleine Ursache, große Wirkung. In diesem Fall ist die Frage berechtigt, zu welchem Arzt man mit seinen Nackenschmerzen gehen sollte. Nimmt man sofort den Weg zum Orthopäden? Oder sucht man lieber zuerst den Allgemeinmediziner auf, besucht seinen Hausarzt? Das hängt davon ab, wie gut die Ursache der Nackenschmerzen zu lokalisieren ist.

Zuerst zum Hausarzt bei Nackenschmerzen

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Der erste Weg sollte im Prinzip stets zum Hausarzt führen, wenn man unter Schmerzen leidet. Der ist zwar Allgemeinmediziner oder Internist, aber auch er ist in der Lage zu detektieren, wo möglicherweise die Ursache für den allgemeinen Schmerz oder den Nackenschmerz im Besonderen liegt.

Im Idealfall wird der Hausarzt direkt lokalisieren können, welche Ursachen für die Nackenschmerzen verantwortlich sind. Sind Schilddrüsenprobleme auszuschließen? Trägt der Patient die richtige Brille? Sind die Zähne in Ordnung, die auch nicht selten zu Problemen im Nackenbereich führen können? Sind Tumore und Co als Ursache auszuschließen?

Fachärzte aufsuchen, wenn der Hausarzt bei Nackenschmerzen nicht helfen kann

Oft aber nehmen sich Hausärzte nicht ausreichend Zeit oder haben nicht die Erfahrung bei Nackenschmerzen die Ursachen zu attestieren. Dann sollte der Weg zum Spezialisten, dem Facharzt, führen. Die folgenden Fachärzte sollten aufgesucht werden um mögliche Ursachen auszuschließen oder zu lokalisieren

  • Orthopäden für Ursachen in der Halswirbelsäule
  • Osteopath um ganzheitlich zu untersuchen
  • Zahnarzt um Kieferprobleme zu erkennen
  • Neurologe um Tumore zu erkennen (bei ständigen Kopfschmerzen durch Verspannungen)
  • Physiotherapeuten bei Schulter- und Nackenschmerzen

Erst wenn der richtige Arzt gefunden wurde kann man effektiv an die Beseitigung der schmerzhaften Probleme im Nackenbereich gehen. Kann keine der genannten Anlaufstellen eine wirkliche Diagnose stellen, helfen vielleicht die hier aufgelisteten Gegenmaßnahmen um die Symptome von Nackenverspannungen und -schmerzen zu lindern.

Wie kann der Orthopäde bei Nackenschmerzen helfen?

Orthopäden wissen, wie Erkrankungen des Stütz- oder Bewegungsapparates entstehen, diagnostiziert, behandelt und vorgebeugt werden. Sie sind daher die optimalen Ansprechpartner. Orthopäden verfügen über eine Menge Erfahrung in der Erkennung der Ursachen und der Behandlung der Nackenschmerzen. Die Behandlungsmethoden hängen von der gestellten Diagnose ab, aber auch davon, ob die jeweiligen Beschwerden akut, subakut, chronisch oder degenerativ sind. Orthopäden bieten bei Nackenschmerzen viele verschiedene therapeutische Maßnahmen an, zum Beispiel Medikamente, physikalische Therapien wie Wärmepackungen, Massagen, Wasseranwendungen sowie Injektionen mit kortisonhaltigen Präparaten. Viele Orthopäden sind zudem im Bereich der manuellen Medizin geschult, sodass sie eine zusätzliche Behandlungsmethode anbieten können.

Was macht der Osteopath?

Die Osteopathie, die zu den manuellen Therapiemethoden gehört, befasst sich ebenso mit dem Bewegungsapparat, doch der Osteopath ist der optimale Ansprechpartner, wenn es darum geht, den Patienten ganzheitlich zu untersuchen. Er wird also als Gesamtheit betrachtet: Körper, Geist und Seele, da alle Teile des Körpers miteinander verbunden sind und in einer Wechselbeziehung zueinander stehen. Er behandelt den Nacken mit den Händen, um mit speziellen Druck-, Verschiebe- und Zugtechniken eine natürliche Beweglichkeit wieder herzustellen.

Bei der Behandlung wird nicht nur der Nacken betrachtet, sondern es werden auch das Skelett, die Muskeln, inneren Organe, das Gewebe und die Faszien mit einbezogen. Die osteopathische Behandlung kann dabei helfen, die Nackenschmerzen durch die Aktivierung körpereigener Heilungskräfte zu behandeln. Zu beachten ist, dass das Berufsbild Osteopath in Deutschland nicht einheitlich geregelt ist und es keine staatlich anerkannte Prüfung gibt. Der Osteopath sollte daher bewusst ausgesucht werden und eine mehrjährige, ganzheitlich orientierte Ausbildung mit einem Umfang von 1500 Stunden nachweisen.

Zahnarzt aufsuchen, um Kieferprobleme als Ursache der Nackenschmerzen zu erkennen

Wurde als Ursache der Nackenschmerzen ein zahnmedizinisches Problem festgestellt, müssen zahnärztliche Maßnahmen ergriffen werden. Schlecht sitzender Zahnersatz, beispielsweise durch zu hohe Zahnkronen oder -brücken oder Totalprothesen können aufgrund eines fehlerhaften Kontakts zwischen den Zähnen des Unter- und Oberkiefers zu Verspannungen und Nackenschmerzen führen. Der Grund ist, dass die Zähne nicht gleichmäßig aufeinander treffen. Neben Nackenschmerzen können die Fehlkontakte langfristig gesehen auch das Kiefergelenk schädigen. Die möglichen Folgen sind Zahnfehlstellungen, die später Zahnspangen erfordern. Daneben können chronische Nackenschmerzen durch krankengymnastische oder physikalisch-therapeutische Maßnahmen unterstützt werden.

Einen Neurologen aufsuchen, um Tumore oder andere Erkrankungen zu erkennen

Eine weitere Ursache für Nackenschmerzen können Nervenschädigungen oder sonstige Beeinträchtigungen des Nervensystems sein. Typisch für neurologisch bedingte Beschwerden sind anhaltende, brennende oder plötzlich auftretende, stechende Schmerzen. Der Neurologe ist hier der richtige Ansprechpartner. Er kann entsprechende Untersuchungen einleiten. Ein Neurochirurg kommt zum Einsatz, wenn operative Eingriffe an der Wirbelsäule erforderlich sind, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder Tumor.

Wie kann ein Physiotherapeut bei Nackenschmerzen helfen?

Bei akuten oder chronischen Nackenschmerzen kann diese Therapieform lindernd wirken. Das Ziel besteht darin, die Beweglichkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Physiotherapeuten nutzen verschiedene Methoden wie die Krankengymnastik und physikalische Therapie, beispielsweise Massagen oder Wärmebehandlungen. Der Physiotherapeut löst mit speziellen Handgriffen auch tiefer sitzende Verspannung, die die häufige Ursache von Nackenschmerzen sind. Bewegung ist ebenso ein wichtiges Element. Starke Nackenschmerzen führen dazu, dass oftmals eine Schonhaltung eingenommen wird. Doch dies ist nicht gesund, sondern kann zu weiteren Schmerzen und Fehlhaltungen führen. Vor allem, wenn die Nackenschmerzen bereits länger als vier bis sechs Wochen bestehen, sollte die Bewegungstherapie ein Teil der Behandlung sein.

Ab wann bei Nackenschmerzen ins Krankenhaus?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen es ratsam ist, sich im Krankenhaus vorzustellen, da es sich eventuell um einen Notfall handelt. Dies gilt vor allem nach einem schwerwiegenden Unfall. Dann sollten schwere Verletzungen ausgeschlossen werden. Im Krankenhaus sind alle wichtigen Untersuchungsgeräte vorhanden. Auch ernsthafte Erkrankungen wie Tumore, Herzerkrankungen oder eine Meningitis haben Nackenschmerzen häufig als Begleitsymptom. Weitere Beschwerden, die eine ärztliche Untersuchung erforderlich machen, sind beispielsweise Atemschwierigkeiten, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen in den Armen oder Beinen sowie ein schlechter Allgemeinzustand mit Fieber, Gewichtsverlust etc.

Fazit

Die Frage, welcher Arzt der richtige ist, um die Nackenschmerzen zu behandeln, kann leider nicht pauschal beantwortet werden. Die Arztwahl hängt stets davon ab, welche Beschwerden genau vorliegen, wie lange sie bereits bestehen und welche Untersuchungen schon erfolgt sind. Im Allgemeinen ist der Hausarzt bei neu auftretenden Nackenschmerzen ein guter Ansprechpartner. Bei spezifischen, behandelbaren Ursachen sollten der Orthopäde oder Neurochirurg aufgesucht werden. Der Physiotherapeut kann mit seiner manuellen Therapie dabei helfen, ein aktives Training zu erlernen. Dieses kann zu Hause fortgeführt werden.

Artikel zuletzt aktualisiert am 25. August 2019 von

Luc Peeters, Int. Academy of Osteopathie„Unter Nackenschmerzen leiden in der Tat viele Menschen. Weltweit sind dies ungefähr 330 Millionen (beinahe 5% der Weltbevölkerung).“

Luc Peeters, Int. Academy of Osteopathie

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