Rückenschmerzen sind der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch. Die Ursachen sind vielfältig. Rückenschmerzen können auch nach Operationen auftreten. Welche kommen infrage? Wo liegen die Ursachen und was kann dagegen getan werden? warum ist es wichtig, die Rückenschmerzen nach dem Eingriff zu lindern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Ratgeber.
Wieso treten Rückenschmerzen nach einer Operation auf?
Die Schmerzen nach Eingriffen werden „post-operative“ Schmerzen genannt. Üblicherweise wird nach Schmerzen gefragt, sobald der Operierte wieder ansprechbar ist. Rückenschmerzen können im Allgemeinen aufgrund der Lagerung bei einer Operation und der langen Zeit, die im Bett gelegen wird, entstehen. Während der Genesung und mit einer Wiederaufnahme der alltäglichen Bewegung gehen sie bei vielen Betroffenen wieder zurück. Auch vom Operationsbereich ausgehende Schmerzen können in den Rücken ausstrahlen. Wenn die Beschwerden verzögert auftreten, beispielsweise nach einigen Tagen oder Wochen, kann der Grund eine Komplikation sein, zum Beispiel eine Entzündung. Hier gilt es, die Ursache zu ermitteln und zu beseitigen.
Spezielle Operationen, die Rückenschmerzen verursachen können:
Rückenschmerzen nach einer Bandscheiben OP
Für erneute oder teilweise sogar stärkere Rückenschmerzen trotz erfolgter Bandscheiben-Operation kann es verschiedene Ursachen geben, beispielsweise wenn das vorgefallene Bandscheibengewebe nicht genügend entfernt wurde, sodass es noch immer auf die Nervenbahnen drückt und Schmerzen verursacht. Weitere Gründe für die Rückenschmerzen können Entzündungen im Bereich des Operationsgebiets sein. Die angrenzenden Wirbelsäulenteile können zudem durch den Eingriff überlastet werden, was ebenso zu Rückenschmerzen führen kann.
Rückenschmerzen nach Unterleibsoperation
Nach diesem Eingriff können ebenso unangenehme Rückenschmerzen auftreten. In diesem Fall ist es ratsam, mit dem Narkosearzt zu sprechen. Selten kommt es nach einer Rückenmarksnarkose zu Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen nach einer Brustvergrößerung
Nach einer Brustvergrößerung treten in manchen Fällen ebenfalls Rückenschmerzen auf. Manche Patientinnen empfinden sie als stärker und unangenehmer als im Brustbereich. Länger als eine Woche sollten sie jedoch nicht anhalten.
Bei anhaltenden Rückenschmerzen nach einer Operation Hausarzt oder Orthopäden aufsuchen
In Bezug auf eine Erkrankung der Wirbelsäule oder Bandscheiben und in der Folge eine daraus resultierende Operation ist die weitere Behandlung durch den Hausarzt oder Orthopäden ratsam. Hier kann auch die Ursache für begleitende Rückenschmerzen abgeklärt werden. Je genauer die Beschwerden beschrieben werden, desto besser ist es möglich, sie zu behandeln. Im akuten Fall kann ein Schmerzmittel verordnet werden. Auch Bewegung ist oftmals hilfreich. Nach der Operation wird der Arzt oder Physiotherapeut sagen, welche Übungen ideal sind. Bei Operationen der Bandscheiben beispielsweise ist es möglich, sich frei zu bewegen. Extreme Bewegungen des Oberkörpers sollten jedoch vermieden werden.
Behandlung der Rückenschmerzen nach einer Operation wichtig
Grundsätzlich ist die Behandlung der Schmerzen nach einer Operation sehr wichtig, da sie nicht nur unangenehm sind, sondern auch die Genesung hinaus zögern können. Nach einer Operation sollten Betroffene schnell auf die Beine kommen, da die Muskeln sonst zu viel Kraft verlieren. Schmerzen können daran hindern, sich zu bewegen. Daher ist die Linderung unerlässlich, auch um der Entstehung einer chronischen Schmerzerkrankung vorzubeugen. Zu den nicht-medikamentösen Methoden gehören je nach Bedarf und Ursache kalte oder warme Kompressen. Auch Massagen und Entspannungstechniken wie die Atemtherapie können eine gute Unterstützung bieten. Diese Maßnahmen können zusätzlich zur Linderung der Rückenschmerzen eingesetzt werden.
Richtig bewegen nach Operation
Je nach Operation ist es wichtig, sich richtig zu bewegen, um Rückenschmerzen zu vermeiden. Nach einer Bandscheibenoperation beispielsweise sollte der Oberkörper nicht zu stark gedreht und gebückt werden. Grundsätzlich wird ein Arzt bzw. das physiotherapeutische Team sagen, welche Bewegungen möglich sind und unterlassen werden sollten. Warmwasserbewegungsbäder können nach Abschluss der Heilung den Verlauf unterstützen. Sportliche Aktivitäten können nach sechs bis zwölf Wochen in langsam ansteigender Form wieder aufgenommen werden. Die Wirbelsäule sollte dabei jedoch nicht überbeansprucht werden, um Rückenschmerzen zu vermeiden.
Schmerzmittel als Behandlung
Bei leichten Rückenschmerzen können Nicht-Opioide zum Einsatz kommen. Dazu gehören verschiedene Wirkstoffe, beispielsweise Paracetamol oder Metamizol sowie nicht steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen und Diclofenac. Bei mittelstarken und starken Schmerzen werden oft Opioide wie Tramadol oder sogar Morphin verabreicht. Nach einer Operation muss niemand mehr starke Rückenschmerzen aushalten.
Schmerzen ohne Schmerzmittel erträglicher machen
Die Schmerzen unter Kontrolle zu haben, verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich ebenso positiv auf die Genesung aus. Manche Beschwerden lassen sich auch ohne Medikamente lindern. Wenn beispielsweise eine Operationswunde unter Spannung steht, kann dies Rückenschmerzen verursachen. Hier kann es hilfreich sein, das Bett anders einzustellen oder eine andere Liegeposition einzunehmen. Auch Entspannungstechniken, Atemübungen, Kältekompressen und Krankengymnastik können die Rückenschmerzen manchmal lindern.
Fazit
Rückenschmerzen nach einer Operation sind nichts Ungewöhnliches. Halten sie länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die Ursache abklären und eine geeignete Behandlung einleiten kann. Nur in Ausnahmefällen wie bei einer Entlassung am Wochenende bekommt der Patient Medikamente mit. Ansonsten ist der weiterbehandelnde Hausarzt, Orthopäde oder anderer Facharzt für die Verordnung von Medikamenten zuständig. Nach einer Operation muss heutzutage niemand mehr starke Rückenschmerzen aushalten. Es gibt im Gegensatz zu früher inzwischen viele Möglichkeiten, sie zu lindern. Es ist jedoch wichtig, dass die Einnahme von Schmerzmitteln mit dem Mediziner, beispielsweise dem Hausarzt oder Orthopäden, abgestimmt wird. Er kann zudem beraten, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind.
„Das wichtigste ist, sich so häufig wie möglich aktiv zu bewegen, und das sollte idealerweise jeden Tag stattfinden.“