Physikalische Therapieformen bei Arthrose

Es gibt verschiedene physikalische Therapieformen, die bei Arthrose hilfreich sein können. Möchtest du wissen, welche das sind und wie sie wirken? Dann lies hier weiter.

Es gibt verschiedene physikalische Therapieformen, die bei der Arthrose Unterstützung bieten. Darunter wird die Anwendung von physikalischen Einflussfaktoren verstanden, die medizinische Zwecke erfüllen sollen. Die Ziele bestehen darin, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu hemmen und die Beweglichkeit des Gelenks möglichst lange zu erhalten.

Wärmeanwendungen wie Bäder, Güsse, Wickel und Packungen bei Arthrose

Wärme kann die Schmerzen lindern. Sie regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an. Vorsicht ist jedoch bei Entzündungen geboten, denn in diesem Fall können sie durch die Wärmeeinwirkung noch verstärkt werden.

Kälteanwendung wie Eis hemmt Entzündungen bei Arthrose

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Durch Kältezufuhr wird lokal thermische Energie entzogen. Die Kältetherapie spielt in der Schmerzbehandlung ebenso eine Rolle. Sie kann in der Form einer Artrose lokal angewendet werden, beispielsweise indem Eispackungen auf das entzündete Gelenk gelegt werden. Die Kälte dringt tief in das Gewebe ein, hemmt auf diese Weise die Wirkung der Entzündungsstoffe und unterdrückt somit die Schmerzen für mehrere Stunden.

Die Beweglichkeit der Gelenke ist während dieser Zeit in der Regel deutlich höher. Dadurch werden die gymnastischen Übungen häufig überhaupt erst möglich. Dies sorgt dafür, dass nicht auf Medikamente zurückgegriffen werden muss, die zum Teil mit starken Nebenwirkungen einhergehen.

Ultraschall bei Arthrose

Die Ultraschalltherapie kann bei Arthrose die Schmerzen lindern und zudem die Heilung des Knorpels fördern. Die Wellen, die ausgestrahlt werden, bringen das Gewebe zum Vibrieren. Die Behandlung hat keine Nebenwirkungen und eignet sich für alle Arten Arthrose.

Elektrotherapie bei Arthrose

Bei der Elektrotherapie werden differente Stromqualitäten genutzt. Dabei werden Gleich- und Wechselströme unterschiedlicher Frequenz eingesetzt.

Massage

Die Massagen beeinflussen den Muskeltonus und wirken reflektorisch, wenn sie in der Form einer Bindegewebsmassage erfolgen. Dies wirkt sich positiv auf die Durchblutung und Funktionen aus. Massagen sind allerdings nur sinnvoll, wenn das Gelenk nicht entzündet ist.

Krankengymnastik

Krankengymnastik bietet bei der Behandlung von Arthrose wertvolle Unterstützung. Wenn die erkrankten Gelenke geschont werden, verlieren sie im Laufe der Zeit ihre Funktionstüchtigkeit. Daher sind Gymnastik und andere gelenkschonende Sportarten sehr wichtig, um der Versteifung, die sonst zunehmend eintritt, entgegenzuwirken. Der Knorpel wird durch die Bewegung besser mit Nährstoffen versorgt.

Akupunktur bei Arthrose

Bei der Arthrose-Behandlung kann auch Akupunktur zum Einsatz kommen. Das Stimulieren von bestimmten Punkten auf der Haut mit den Nadeln soll gestörte Funktionen im Körper wieder herstellen. Viele Patienten erfahren eine Schmerzlinderung durch die Behandlung. Oftmals sind allerdings einige Sitzungen erforderlich, bis sich die Erfolge einstellen.

Manuelle Therapie bei Arthrose

Bei der Arthrose kommt es zur Veränderung der Gelenke, sodass die manuelle Therapie dabei helfen kann, die originäre Gelenksfunktion wieder zu erlangen, das heißt die Beweglichkeit und einen schmerzfreien Bewegungsablauf. Sie beinhaltet eine aktive und passive Dehnung der verkürzten Strukturen und Kräftigung der Gelenkmobilisationen. Der muskuläre Halteapparat kann gestärkt werden. Gleichzeitig ist es möglich, die Koordinationsfähigkeit zu verbessern. Manuelle Therapie und Krankengymnastik sind somit ein sehr wichtiger Baustein in der Behandlung der Arthrose, beispielsweise der Kniearthrose.

Elektrotherapie

Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete der Elektrotherapie liegen in der Verbesserung der Durchblutung und Linderung der Schmerzen. Der Strom wird durch auf die Haut geklebte Elektroden durch den Körper geleitet. Die TENS-Methode eignet sich in der Schmerztherapie zur Selbstbehandlung. Hier werden über die Elektroden die Nerven gereizt. Dies ist nicht schmerzhaft, sondern verursacht lediglich ein leichtes Kribbeln. Der Körper aktiviert dadurch seine Systeme der Schmerzregulation, wodurch die Schmerzschwelle des Körpers erhöht wird und die Schmerzen weniger stark oder nicht mehr wahrgenommen werden. Die Durchblutung des Gewebes wird angeregt und dadurch die Regeneration angekurbelt. Link zu einem geeigneten TENS Gerät*.

Ultraschall

Die Behandlung ist insbesondere bei einem Gelenkverschleiß an der Hüfte, den Schultern oder Knien geeignet. Ultraschall kann auch in der Form von Phonophorese zum Einsatz kommen. Hier wird zur Entfaltung als leitendes Kontaktmedium Wasser oder ein kopplungsfähiges Medikament verwendet und einmassiert. Mit dieser Methode ist es möglich, Körperregionen mit einer unregelmäßigen äußeren Form zu behandeln, beispielsweise bei einer Arthrose der Hand- oder Fußgelenke. Durch den herkömmlichen Schallkopf könnte hier kein genügender Kontakt hergestellt werden. Die Ultraschall-Therapie kann auch bei Muskelverspannungen und zur Knochenheilung zum Einsatz kommen. Des Weiteren kann dadurch verklebtes Gewebe gelockert werden, beispielsweise bei einer Vernarbung.

Massage

Für Menschen mit Arthrose könnten Massagen eine viel versprechende Behandlungsmöglichkeit zur Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Gelenkfunktion sein. Neben der Bindegewebsmassage sind auch andere Varianten wie die sanfte Thaimassage bei optimaler Ausführung für die Gelenke schonend und lockernd. Durch die Massage wird die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen gefördert. Wichtig sind stets schonende Bewegungen und leichter Druck, damit die Gelenke nicht weiter belastet und verletzt werden.

Akupunktur

Die Akupunktur hat sich vor allem in der Behandlung der Kniegelenkarthrose gut bewährt. Daher haben die Krankenkassen sie bei dieser Erkrankung ins Leistungsverzeichnis aufgenommen. Damit die Kosten übernommen werden, dürfen jedoch nur bestimmte Mediziner die Nadeln setzen. Sie müssen in Deutschland als Schulmediziner zugelassen sein sowie bei einer der vielen anerkannten Akupunkturfachgesellschaften in Deutschland eine Zusatzausbildung absolviert haben.

Balneotherapie bei Arthrose

Bei der Balneotherapie handelt es sich um heilende Bäder. Das Wort „Balneo“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Baden“. Die kurmäßige Badeanwendung erfolgt mit verschiedenen Bestandteilen wie Schwefel, Magnesium, Eisen oder anderen Mineralstoffen, Kohlensäure, Sole oder radioaktive Elemente. Der Unterschied zu gewöhnlichen Wasseranwendungen liegt vor allem am höheren Gehalt der gelösten Stoffe. Die Anwendung des Wassers kann an einzelnen Körperteilen oder am gesamten Körper erfolgen. Sie entlastet die Gelenke und Muskeln erheblich, sodass es wieder möglich ist, Bewegungen durchzuführen, die auf dem Trockenen nahezu unmöglich waren. Neben den Heilbädern wirken zudem physikalische Reize, beispielsweise ein Kalt- oder Warmwasserreiz als Art Kneipptherapie. Auch eine Bewegungstherapie kann mit der Balneotherapie verbunden werden, zum Beispiel ein Bewegungsbad oder Unterwassergymnastik. Daneben sind Trinkkuren mit verschiedenen Heilwässern oder Inhalationen möglich.

Hauptaufgaben der physikalischen Therapie:

  • Schmerzen lindern
  • Entzündungen hemmen
  • Funktionen verbessern, zum Beispiel Kraft und Beweglichkeit
  • Durchblutung verbessern
  • Fehlstellungen vermeiden oder korrigieren
  • Medikamente vermeiden oder verringern
  • Eingriffe vor- oder nachbehandeln

Fazit

Es gibt viele verschiedene physikalische Maßnahmen, die bei einer Arthrose entweder allein oder begleitend zu anderen Methoden oder Medikamenten angewendet werden können. Das Ziel besteht darin, die Schmerzen, Entzündungen und Beweglichkeit des Gelenks zu lindern und zu verbessern, die Muskeln zu entspannen und zu kräftigen und Fehlstellungen vorzubeugen. Welche physikalischen Maßnahmen am besten helfen, muss individuell geprüft und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt ermittelt werden. Der optimale Ansprechpartner ist der Orthopäde.

Artikel zuletzt aktualisiert am 25. August 2019 von

Dr. med Oliver Oetke„Wer sich kaum bewegt und noch dazu acht Stunden täglich vor einem Bildschirm kauert, macht dem Rücken keine Freude.“

Dr. med Oliver Oetke

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