Verletzungen als Ursache für Arthrose

Es gibt viele Faktoren und Umstände, die eine Arthrose begünstigen. Auch Verletzungen kommen als Ursache infrage. Welche dies sind, wie sie sich äußern und wie die Behandlung erfolgt, kannst du in diesem Artikel lesen.

Eine Arthrose wird häufig durch Verletzungen von Knochen und Bändern hervorgerufen. Diese wiederum können Gelenkschäden zur Folge haben. Im weiteren Verlauf führen die Schäden teilweise zu einer Arthrose. Knochenfrakturen mit der Beteiligung des Gelenks gehören dabei zu den häufigsten Ursachen. Bänderrisse sind weitere Risikofaktoren.

Knochenbrüche als Auslöser einer Arthrose

Knochenbrüche können zu einer Arthrose führen, wenn ein Gelenk mit beteiligt ist. Knochenbrüche verheilen im Gelenk häufig mit einer so genannten Stufenbildung, also Unebenheiten im Gelenk, was aufgrund von Reibungskräften zu einem Knorpelschaden und in der Folge einem Verschleiß führt. Eine vermehrte Knorpelabnutzung und eine Zerstörung des Knorpelgewebes führt zu einer Arthrose. Doch auch Knochenbrüche, bei denen das Gelenk nicht betroffen ist, können eine Arthrose hervorrufen. Wenn ein Bruch zum Beispiel nicht in der idealen Stellung verheilt, kann es in den Gelenken zu Achsenfehlstellungen kommen. Mit der Zeit ist es dadurch möglich, dass die Gelenke verschleißen und sich schließlich eine Arthrose entwickelt.

Behandlung von Arthrose durch Knochenbrüche

Es besteht die Möglichkeit eines operativen Eingriffs, um die natürlichen Achsen des Gelenks wiederherzustellen. Bei einem instabilen Bandapparat werden plastische Eingriffe durchgeführt. Hierbei können körpereigene Sehnen entnommen werden, die für das geschädigte Band als Ersatz dienen. In drastischen Fällen kann das Gelenk auch versteift werden, um die Schmerzen zu beseitigen. Das Gelenk bleibt in diesem Fall jedoch dauerhaft unbeweglich, was vor allem für junge Menschen keine optimale Lösung ist. Es kann auch ein künstliches Gelenk eingesetzt werden, um das Gelenk wieder schmerzfrei bewegen zu können.

Bänderrisse als Ursache einer Arthrose

Bänderrisse können ebenso zu einer Arthrose führen. Die Bänder bestehen aus Bindegewebe. Sie verbinden die Knochen des Gelenks miteinander. Sie geben dem Gelenk Halt, sind an der Bewegungsführung beteiligt und schützen das Gelenk vor Überstreckungen. Wenn die Bänder gerissen sind, können diese Funktionen nicht mehr genügend erfüllt werden. Das betroffene Gelenk verliert dadurch an Stabilität und ist in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Ein Bänderriss erfolgt meist durch eine zu starke oder zu abrupte Belastung der Bänder. Häufig sind davon Läufer und Jogger betroffen. Es ist aber auch möglich, sich einen Riss im oberen Sprunggelenk im Alltag zuzuziehen, beispielsweise durch ein Umknicken des Fußes oder Schuhe mit zu hohen Absätzen.

Behandlung von Arthrose durch einen Bänderriss

Nach einem Bänderriss ist es notwendig, die Tätigkeit zu unterbrechen, beispielsweise das Joggen. Es hilft, die betroffene Partie zu kühlen, einen Kompressionsverband anzulegen, um die Schwellung einzudämmen und den Fuß hoch zu lagern und ruhig zu stellen. Bei stärkeren Beschwerden können auch schmerzlindernde Medikamente eingenommen und Salben aufgetragen werden. Ob konservative Behandlungsmethoden ausreichen oder eine Operation erforderlich ist, muss der Arzt anhand des Ausmaßes entscheiden. Wird ein Bänderriss nur unzureichend oder falsch behandelt oder er heilt nicht vollständig aus, kann es zur bleibenden Instabilität des Gelenks und in der Folge zur Entstehung einer Arthrose kommen. Durch Bandagen, flache Laufschuhe mit einem hohen Schaft sowie ein Kraft- und Koordinationstraining können Verletzungen der Bänder bedingt vorgebeugt werden.

Arthrose durch Meniskusverletzung

Meniskusverletzungen müssen nicht nur aufgrund der Schmerzen behandelt werden, sondern wegen der Tatsache, dass ein eingerissener Meniskus meist der Beginn einer Arthrose ist. Je länger die Verletzung unbehandelt bleibt, desto gravierender sind die Verschleißerscheinungen. Oft kommt eine Operation in Betracht. Zum Teil kann der Meniskusriss genäht werden oder es ist notwendig, beschädigte Teile zu entfernen. Die Behandlung ist unverzichtbar, um die Schmerzen zu lindern, die Gelenkfunktion zu verbessern und somit die Entwicklung der Arthrose zu verhindern. Ob die OP sinnvoll ist, muss zusammen mit dem Arzt analysiert werden. Wichtig ist es auch, die vom Arzt und Therapeut festgelegten Zeiten für die Schonung und Entlastung einzuhalten.

Arthrose durch Knorpelverletzungen

Knorpeldefekte, beispielsweise aufgrund einer Sportverletzung im Knie, können unbehandelt zur Arthrose führen, die schnell einmal das gesamte Gelenk erfasst. Der Knorpelschaden bleibt keinesfalls so klein, wie er anfangs ist. Zur Knorpelverletzung kommt es meist durch einen Anprall oder Sturz. Sie sind oftmals auch die Folgen einer früheren Verletzung, beispielsweise eines gerissenen Meniskus. Auch ein härterer Stoß gegen eine Tischkante kann ausreichen. Für die Therapie eines vollschichtigen Knorpelschadens stehen unterschiedliche operative Möglichkeiten wie die Knorpelzelltransplantation zur Verfügung. Doch nicht bei jedem Knorpelschaden ist eine Behandlung erforderlich. Konservativ umfasst sie Physiotherapie, Schmerzmedikation oder entlastende Orthesen.

Fazit

Verletzungen können ein Gelenk negativ beeinträchtigen und eine Arthrose auslösen. Vor allem Brüche, bei denen die Gelenkfläche beschädigt wurde, sind ein größeres Risiko. Bei Gelenkschmerzen ist zunächst der Hausarzt zuständig, der bei einem entsprechenden Verdacht an einen Facharzt überweisen wird.

Zusammenfassung

Verletzungen wie ein Knochenbruch oder auch ein Bänderriss können das Risiko einer Arthrose stark erhöhen. Bänder geben Gelenken halt. Durch einen Riss oder eine Schwächung der Bänder, ist die Last für das Gelenk zu groß, so dass Arthrose entstehen kann. Knochenbrüche mit Beteiligung der Gelenke führen unter Umständen zu Schäden und Abnutzungen und in der Folge zu Arthrose.

Artikel zuletzt aktualisiert am 25. August 2019 von

Dr. Schneiderhan, Orthopäde„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“

Dr. Schneiderhan, Orthopäde

Bitte beachten Sie meine Infoseite zum Haftungsausschluss.
* Link zu Amazon: Meine Webseite wird durch Werbung und Amazon Produktempfehlungen finanziert (Webseiten zu betreuen kostet leider viel Zeit und Geld). Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen. Mehr Infos dazu

Deine Schmerzhilfe