Nahezu jeder leidet im Laufe des Lebens unter Nackenschmerzen. Die Ursachen sind sehr vielfältig, doch glücklicherweise liegt eine ernsthafte Schädigung eher selten vor. Meist sind Verkrampfungen oder Verspannungen der Halsmuskeln der Auslöser, beispielsweise durch das Arbeiten am Computer, eine falsche Schlafposition oder einseitige Bewegungen beim Sport. Doch Nackenschmerzen können auch aus verschiedenen Infektionen resultieren, beispielsweise an den Wirbelkörpern eine infektiöse Spondylitis oder infektiöse Spondylodiszitis, an den Weichteilen oder an der Hirnhaut in der Form einer Meningitis. Welche Infektionen Nackenschmerzen begünstigen und mit welchen weiteren Beschwerden sie einhergehen, wird nachfolgend erläutert.
Nackenschmerzen durch eine Meningitis (Hirnhautentzündung)
Eine Meningitis, die durch Viren und Bakterien ausgelöst werden kann, kann der Grund für Nackenschmerzen sein. Kennzeichnend ist für die Erkrankung vor allem der steife Nacken, der dazu führt, dass Betroffene ihren Kopf nicht mehr Richtung Brust beugen können. Dies liegt daran, dass die entzündeten Hirnhäute empfindlich auf Dehnung reagieren. Damit gehen meistens starke Nackenschmerzen einher. Die Nackensteife und die Schmerzen sind typische Hirnhautentzündungs-Symptome, da die Hirnhäute, anders als das Gehirn, mit Schmerzrezeptoren ausgestattet sind. Sie reagieren auf Entzündungen und Reizungen deshalb mit Schmerzen und der Nacken versteift sich.
Hinzu kommen grippeähnliche Symptome, beispielsweise
- starke Kopf- und Gliederschmerzen,
- hohes Fieber,
- Schüttelfrost,
- Schwindelgefühle
- und allgemein ein schweres Krankheitsgefühl.
Besteht der Verdacht, dass eine Hirnhautentzündung vorliegt, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Bei einer bakteriellen Meningitis kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lähmungen oder einer Blutvergiftung kommen, wenn sie nicht sofort behandelt wird. Virale Hirnhautentzündungen sind wesentlich häufiger und meistens harmloser.
Nackenschmerzen durch eine Spondylitis
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Bei beiden Erkrankungen sind Rücken- und Nackenschmerzen ein häufiges Begleitsymptom. Dies gilt vor allem bei Belastung, aber auch nächtliche Schmerzen sind nicht ungewöhnlich.
Nackenschmerzen durch infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)
Beim Pfeifferschen Drüsenfieber handelt es sich um eine fieberhafte Erkrankung, die mit starken Lymphknotenschwellungen, die oft im Halsbereich auftreten, einhergehen. Ebenso kommt es zu
- Fieber,
- Müdigkeit,
- Unwohlsein,
- Kopf- und Gliederschmerzen
- sowie Rachen-
- und Mandelentzündungen.
Die Symptome verschlechtern sich bei der Erkrankung allmählich mit der Zeit. Wenn die Krankheit voranschreitet, kommt es außerdem oft zu Nackenschmerzen. Das Virus wird per Tröpfcheninfektion übertragen, also auch über den Speichel. Daher wird die Krankheit häufig als „Kusskrankheit“ bezeichnet. Eine akute Infektion kann durch Blutuntersuchungen bzw. Antikörperbestimmungen festgestellt werden. Die Stärke der Ausprägung und die Dauer der Erkrankung sind individuell verschieden. Im Normalfall verläuft sie ohne Komplikationen oder bleibende Schäden. Pfeiffersches Drüsenfieber kann Menschen eines jeden Alters befallen, ist im fortgeschrittenen Alter allerdings ziemlich rar. Am häufigsten sind von der Infektion Jugendliche zwischen 14 und 17 betroffen. Der Erreger ist das Epstein-Barr Virus.
Nackenschmerzen durch Erkältung oder Grippe
Entstehen die Nackenschmerzen durch eine Erkältung oder Grippe, das heißt, eine Vireninfektion, resultieren die Nackenschmerzen aus den geschwollenen Lymphknoten im Nacken. Die Ruhigstellung beim Liegen führt zur Schwächung der Muskulatur, was ebenso ein Risikofaktor für Nackenschmerzen ist. Ein weiterer Grund ist die reflexartige Steifheit im Hals, die als Schonhaltung eingenommen wird. Die im Rahmen der Grippe auftretende Nasennebenhöhlenentzündung kann auch ein Auslöser für Nackenschmerzen sein. Die Übertragung der Viren erfolgt über Tröpfcheninfektion.
Es kommt zu einer
- Abgeschlagenheit,
- Halsschmerzen,
- Husten,
- Schnupfen,
- erhöhter Temperatur
- oder Fieber
- sowie Kopf-
- und Gliederschmerzen.
Noch einmal zurück zu den Nackenschmerzen: Viele verspüren sie, genaue wie die Verspannungen oder sogar eine Steifheit oftmals noch lange Zeit, nachdem die Erkältung schon abgeklungen ist. Dies liegt daran, dass die Belastung der Atemwege über die Nervenbahnen zur Überreizung an den sogenannten Umschaltstellen im Rückenmark führen, vorwiegend im Bereich der Halswirbelsäule. Dies begünstigt Entzündungsprozesse. Es kommt zu kleinen Knötchen und Verhärtungen, die ertastet werden können. Die Spannungszustände im Nacken können sehr stark werden, sodass Einklemmungen von Nerven möglich sind. Daraus kann sich schnell einmal ein Teufelskreis entwickeln. Die Nackenschmerzen können bis in die Schultern, Arme und den hinteren Kopf ausstrahlen. Oft treten sie gemeinsam mit den Kopfschmerzen auf.
Nackenschmerzen durch Halsentzündung
Die Halsentzündung kann zu einem permanenten Kratzen im Hals, Schluckproblemen und auch Nackenschmerzen führen. Die Ursache für Letzteres sind geschwollene Lymphknoten im Nackenbereich. Eine Halsentzündung führt oftmals zu Schwellungen der Lymphdrüsen und dies kann neben den Schmerzen auch zu einer Steifheit im Nacken führen. Fieber ist häufig bei einer Halsentzündung zu beobachten, deren Ursache eine Infektion ist. Die Halsentzündung resultiert oftmals aus dem Kontakt mit Streptokokken-Bakterien. Am häufigsten sind Kinder davon betroffen, doch auch Erwachsene können darunter leiden.
Was den biologischen Zusammenhang angeht, werden die Schmerzen im Nackenbereich häufig wahrgenommen, wenn Schmerzrezeptoren bei einem veränderten inneren Milieu Signale an das Schmerzzentrum des Gehirns weiterleiten. Meist sind Entzündungen die Ursache für eine Veränderung des inneren Milieus. Doch auch „harmlose“ Auslöser können der Grund für Hals- und in der Folge Nackenschmerzen sein, beispielsweise Zugluft. Die Muskulatur versteift sich in diesem Fall und die Abwehrleistung nimmt ab, sodass sie viel anfälliger für Krankheitserreger wird.
Zusammenfassung
Wie bereits erwähnt, resultieren Nackenschmerzen meist aus harmlosen Ursachen. Doch vor allem anhaltende Nackenschmerzen können auch das Anzeichen einer Infektion sein. Die genaue Beobachtung der Symptome und eine richtige Diagnose sind daher sehr wichtig. Bei vielen Erkrankungen ist es unerlässlich, sie schnellstmöglich zu behandeln, um gesundheitliche Komplikationen zu verhindern. Anders als beispielsweise bei Verspannungen, Verkrampfungen oder Muskelverletzungen werden die Nackenschmerzen, die durch Infektionen verursacht werden, nicht von allein nachlassen, sondern sich ohne eine Behandlung eher noch verschlimmern. Es gibt sogar Infektionen wie die Hirnhautentzündung, bei der sich die Nackenmuskulatur begleitend zu den heftigen Kopfschmerzen verkrampft und steif wird. Ohne einen Arzt bzw. eine entsprechende Behandlung kann die Erkrankung lebensgefährlich werden.
„Unter Nackenschmerzen leiden in der Tat viele Menschen. Weltweit sind dies ungefähr 330 Millionen (beinahe 5% der Weltbevölkerung).“