Zähneknirschen kann der Auslöser für Nackenverspannungen sein

Zähneknirschen begünstigt Nackenverspannungen, da beim Anspannen der Kiefermuskulatur gleichzeitig auch die Nackenmuskeln angespannt werden. Versuche, die Ursache für dein nächtliches Zähneknirschen zu ermitteln und zu beheben, um Folgeschäden zu verhindern. Ich verrate dir, was mögliche Auslöser sind und was helfen kann.

Durch eine schmerzhafte überhöhung des Muskeltonus im Bereich der Nackenmuskulatur entstehen schmerzhafte Nackenverspannungen. Das schmerzhafte Ziehen im Bereich zwischen Schulterblatt und Hinterkopf, verbunden mit Bewegungseinschränkungen, gilt weiter als Auslöser für Kopfschmerzen. Die Ursachen für Nackenschmerzen können psychosomatischer Natur sein oder sind auf Fehlbelastungen und Fehlhaltungen zurückzuführen. Aber auch das nächtliche Zähneknirschen (medizinisch: Bruxismus) kann Nackenverspannungen, Nackenschmerzen sowie Kopfschmerzen bis hin zur Migräne verursachen.

Ursachen für Zähneknirschen

Fast ein Drittel der Bevölkerung neigt in der Nacht zum Zähneknirschen. Das Krankheitsbild Bruxismus äußert sich im starken Aufeinanderpressen der Zähne, das vom Zähneknirschen begleitet wird. Anspannung führt unwillkürlich dazu, dass die Zähne stark aufeinandergepresst werden. Sprachbilder wie „in eine Sache verbeißen“ zeigen die menschliche Reaktion auf Stress und psychische Belastungen.

Nachts knirschen fast alle Menschen ca. 20 Minuten mit den Zähnen. Zähneknirscher bemerken das in der Regel erst, wenn die Kiefermuskulatur am Morgen verspannt ist und Nackenschmerzen auftreten. Neben dem Nachtbruxismus ist der Wachbruxismus attestiert. Menschen knirschen auch tagsüber mit den Zähnen, wenn die Anspannung zu groß ist und ein Ventil gefunden werden muss. Neben Stress können auch Fehlbisse zu dem Zähneknirschen führen.

Die Folge von Zähneknirschen: Verspannungen im Nackenbereich

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Die härteste Substanz, die der Körper bildet ist der Zahnschmelz. Beim nächtlichen Zähneknirschen erfahren die Zähne einen Druck von mehreren hundert Kilo. Langfristig zeigen sich Abrieb, Risse in den Zähnen, abgebrochene Zähne, Nackenverspannungen und Nackenschmerzen. Die Kiefermuskulatur beginnt im Nacken. Werden die Zähne jede Nacht zusammengebissen, leistet die Kiefermuskulatur enorme Arbeit.

Durch die Anspannung der Kiefermuskulatur werden gleichzeitig die Nackenmuskeln angespannt. Statt nächtlicher Entspannung verkrampft sich die Kiefermuskulatur und die Nackenmuskeln verkürzen sich. Das Resultat des nächtlichen Zähneknirschens sind verspannte Kiefermuskeln und schmerzhafte Nackenverspannungen, die auf den gesamten Rückenbereich ausstrahlen können.

Therapiemöglichkeiten bei Zähneknirschen

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Nackenverspannungen führen unweigerlich zu Nackenschmerzen, wenn die Ursache des nächtlichen Zähneknirschens nicht erkannt und behoben wird. Der Zahnarzt verschreibt in der Regel eine Zahnschiene, die individuell angepasst wird und dafür sorgt, dass die Zähne das Knirschen nicht abgerieben werden. Liegt die Ursache des Knirschens in einer Zahnfehlstellung, wird diese medizinisch korrigiert. Knirschen Betroffene in der Nacht weiter, bleiben Kiefer- und Nackenmuskulatur verspannt, was Schmerzen zur Folge hat.

Um den Nacken zu schonen, ist es wichtig, die Ursache für den Stress zu finden und zu beheben. Eine Kombination aus Zahnschiene, Anti-Stresstherapie, Entspannungs-Übungen sowie Lockerungs- und Dehn-Übungen helfen neben Massagen, die Verspannungen zu lösen und Patienten langfristig zu helfen.

Durch Yoga stressbedingtes Zähneknirschen und Nackenverspannungen lindern

Es ist längst erwiesen, dass Stress das Zähneknirschen erhöhen kann. Dies gilt vor allem nachts, während die Erlebnisse des Tages verarbeitet werden. Betroffene können dann, wenn sie am nächsten Morgen aufwachen, Beschwerden im Bereich des Mundes und Kiefers verspüren, die bis hin zu starken Verspannungen der Muskulatur reichen können. Yoga-Übungen können Nackenverspannungen und -schmerzen lindern und das Zähneknirschen vorbeugen. Durch Entspannungstechniken wie Yoga kann Stress leichter verarbeitet werden. Es empfiehlt sich, drei Mal in der Woche Yoga-Übungen zu machen.

Kombinationstherapie

Bruxismus ist die Folge von Stress und Überbeanspruchung. Die Seele verarbeitet nachts Erlebnisse und der Körper reagiert mit dem Knirschen der Zähne – was die Muskulatur im Kiefer- und Nackenbereich verkrampft. Um langfristig Therapieerfolge zu verbuchen, sollten neben der Zahnschiene Entspannungstechniken erlernt werden, mit denen das Stresslevel reduziert wird. Massagen und Lockerungs-Übungen helfen, die verspannte Muskulatur zu entspannen und Schmerzen zu verhindern.

Nicht immer ist es möglich, den Stress zu reduzieren. Doch mit einer Kombinationstherapie können zumindest die schmerzhaften Folgen vermindert werden.

Weitere Folgen des Zähneknirschens neben den Nackenverspannungen

Beim Zähneknirschen besteht nicht nur das Risiko, dass die Zähne beeinträchtigt werden, sondern ebenso kann es zu Veränderungen des Kiefergelenks und Verspannungen der Kaumuskulatur kommen. Die Zähne nutzen sich schneller ab und selbst abgebrochene Eckzähne sind durch ein starkes Zähneknirschen möglich. Durch die übermäßige Kraft werden sie stärker bewegt, wodurch sie sich lockern können und mit der Zeit immer flacher werden. Daneben können aus dem Zähneknirschen viele weitere Probleme resultieren, die häufig weit über Zahnschmerzen hinaus reichen.

Bei Beschwerden sollte daher möglichst schnell ein Zahnarzt aufgesucht werden, damit sich das Knirschen nicht ausweitet. Des Weiteren können die Schmerzen durch die vermehrten Muskelverspannungen in den Nacken, Kopf und oberen Rücken ausstrahlen. Aufgrund der anatomischen Nähe sind außerdem Beschwerden rund um das Ohr möglich, was sich in Symptomen eines Tinnitus äußern kann. Dies resultiert aus der verhärteten Muskulatur, die das Ohr einengt und Strukturen blockiert.

Fazit

Zähneknirschen kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Bei Letzteren liegen die Ursachen häufig in Stress, den sie nicht zu bewältigen wissen. Durch das Zähneknirschen entlädt er sich sozusagen. Doch auch Fehlstellungen der Zähne können der Auslöser für das Knirschen sein. Zu beachten ist, dass es bei Kindern bis zum Alter von drei Jahren ein ganz natürlicher Vorgang ist. Dadurch werden die durchbrechenden Milchzähne eingeschliffen, sodass keine Behandlung erforderlich ist.

Ansonsten ist es generell wichtig, die Ursachen zu ermitteln und zu beseitigen, denn die Zähne werden bereits bei einem leichten Knirschen stark beansprucht. Sie können sich schlimmstenfalls verformen und ausfallen. Wenn sich die Kieferposition verändert, was mit entzündlichen oder degenerativen Prozessen einhergehen kann, wird von einer craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) gesprochen. Zudem sind starke Nackenverspannungen möglich, die wiederum weitere Beschwerden begünstigen.

Artikel zuletzt aktualisiert am 24. Juni 2019 von

Dr. Schneiderhan, Orthopäde„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“

Dr. Schneiderhan, Orthopäde

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