Eine Erkrankung der Wirbelsäule als Ursache von Schmerzen im Nacken?

Eine Erkrankung der Wirbelsäule kann die Ursache von Nackenschmerzen sein, beispielsweise ein Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelblockade. Welche weiteren infrage kommen, wie sie diagnostiziert und behandelt werden, erfährst du in diesem Artikel. Zudem verrate ich dir, wie du Wirbelsäulenerkrankungen vorbeugen kannst.

Auf der Suche nach den Ursachen anhaltender Nackenschmerzen stößt man eventuell auch auf eine mögliche Erkrankung der Wirbelsäule. Probleme mit dem Rücken haben sich schon lange zu einer deutschen Volkskrankheit entwickelt und die Tendenz ist weiterhin steigend. Immer mehr Patienten beklagen sich über Schmerzen beim Tragen, Sitzen oder sogar in Entspannungshaltungen. Oftmals hängen Nackenschmerzen speziell mit einer Erkrankung der Halswirbelsäule zusammen.

Welche Wirbelsäulenerkrankungen können zu Nackenschmerzen führen?

Hauptsächlich ist es eine Erkrankung der Halswirbelsäule, in dessen Folge es zu Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur kommen kann. Vom Bandscheibenvorfall bis zur Wirbelblockade oder dem altersbedingten Verschleiß des Rückrats bis hin zur Volkskrankheit HWS-Syndrom – wir wollen Ihnen die gängigsten Erkrankungen kurz vorstellen:

Der Bandscheibenvorfall als Ursache von Nackenschmerzen

Die 23 Bandscheiben wirken als „Puffer“ zwischen den einzelnen Wirbeln und sorgen für die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Durch falsche Bewegung oder altersbedingte Abnutzung kann es zu einer Verletzung des Bandscheibenkerns kommen, die zu starken Schmerzen führen kann. Man unterscheidet zwischen Vorfällen an den Lendenwirbeln und den Halswirbeln, wobei letztere sich oft in Nacken- und Schulterschmerzen ausdrücken können.

Wirbelblockade, die Nackenschmerzen hervorrufen

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Die einzelnen Wirbel werden von unzähligen Bändern gehalten. Werden diese überdehnt, „verrutscht“ der Wirbel und muss von einem Orthopäden oder Osteopathen wieder an die richtige Stelle gedrückt werden, um die Blockade zu lösen und Schmerzen zu lindern.

HWS-Syndrom als Ursache für Schmerzen im Nacken und Schulter

Eigentlich fallen fast alle Schmerzen im Rücken, den Schultern und dem Nacken unter das Syndrom. Allerdings sind Nackenschmerzen oft nur ein Symptom einer Wirbel-Erkrankung. Stellt der Arzt die Diagnose „HWS-Syndrom“, verschreibt er meist nur Schmerzmittel und man „muss lernen, damit zu leben“. Dies ist allerdings nicht der Fall! Es lohnt sich, weiter nach den genauen Ursachen, zum Beispiel durch einen Besuch beim Osteopathen, zu forschen.

Altersbedingter Verschleiß verursacht Nackenschmerzen

Wer körperlicher Arbeit nachgeht oder Sport treibt, könnte früher oder später mit Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule konfrontiert werden. Durch den Verschleiß können Nervenbahnen in der Wirbelsäule eingeengt werden, was zu strahlenden Schmerzen in Nacken und Schultern führen kann. Sind die Bandscheiben dauerhaft geschädigt, kann durch einen Bandscheibenersatz operativ Linderung geschafft werden.

Ursache oder Symptom?

Wenn Sie unter Nackenschmerzen leiden, lohnt sich eine detaillierte Ursachenforschung. Neben Verspannungen im Nacken können Symptome wie der Spannungskopfschmerz, Schwindelgefühle und Taubheitsgefühle auftreten. Der erste Ansprechpartner für eine Diagnose ist in der Regel Ihr Hausarzt, der Sie gegebenenfalls gezielt an den entsprechenden Facharzt überweisen wird.

Ein Orthopäde kann dank Röntgen und anderer medizinisch-technischer Hilfsmittel relativ schnell und problemlos feststellen, ob die Beschwerden mit einer Erkrankung der Wirbelsäule einhergehen und eigentlich nur ein Symptom von vielen darstellt. Ansonsten ist es wichtig alle möglichen Ursachen durch die richtigen Fachärzte auszuschließen oder zu erkennen.

Was sind Erkrankungen der Wirbelsäule?

Es gibt degenerative und entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen. Bei der degenerativen Erkrankung, einem physiologischen Abnutzungsprozess, kommt es zu Veränderungen an den Muskeln, Bändern, Bandscheiben, Wirbelgelenken und -körpern. Bei den entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen sind die Bandscheiben und Wirbelkörper entzündet. Im gesunden Zustand erscheint die Wirbelsäule in ihrer Form von der Seite her wie ein S, doch bei bestimmten Wirbelsäulenerkrankungen kann sich dies verändern. Die frühzeitige Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen ist wichtig, um starke Beschwerden und dauerhafte Schädigungen zu verhindern. Zu den bekanntesten Wirbelsäulenerkrankungen gehören beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Morbus Scheuermann und Morbus Bechterew, die zu Beschwerden am Rücken führen.

Nackenschmerzen durch Morbus Bechterew

Bei der chronisch-entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew kommt es im Anfangsstadium neben den Nackenschmerzen auch zu Gelenk-, Knie- oder Fersenschmerzen. Sie betrifft insbesondere das Bewegungssystem. Viele Patienten berichten auch von nächtlichen Rückenschmerzen. Sie können bis in die Oberschenkel ausstrahlen. Nach längeren Ruhepausen und nach dem Aufstehen sind sie ebenfalls möglich. Des Weiteren sind steife Gelenke typisch für die Erkrankung. Zudem kann es zu Schmerzen im Gesäß und einem Engegefühl im Brustkorb kommen. Sogar die inneren Organe und die Augen können betroffen sein. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall beispielsweise besteht über die Ursachen der Krankheit Morbus Bechterew keine 100-prozentige Klarheit. Die Forschung legt bisher nahe, dass das Immunsystem genetisch bedingt gestört sein könnte. Männer sind häufiger als Frauen von Morbus Bechterew betroffen.

Wie verläuft Morbus Bechterew?

Der Beginn der Krankheit liegt typischerweise im Alter zwischen 20 und 40. Vom erstmaligen Verdacht bis zur genauen Diagnose vergehen oftmals mehrere Jahre. Es gibt zwei Formen der Erkrankung: die aufsteigende und absteigende. Die aufsteigende Form von Morbus Bechterew beginnt im Iliosakralgelenk und dann wandert sie nach oben, während die absteigende Form im Nacken beginnt und nach unten wandert. Morbus Bechterew verläuft meist schubweise. Es kommt immer wieder zu Phasen mit starken Schmerzen im Nacken und an weiteren Körperstellen. Das Krankheitsgefühl ist sehr ausgeprägt.

Bei der Behandlung der Nackenschmerzen und der weiteren Symptome am Bewegungsapparat spielt beispielsweise die Krankengymnastik eine wichtige Rolle. Daneben gibt es Phasen mit vergleichsweise wenigen Beschwerden. Im Spätstadium der Erkrankung lassen die Schmerzen nach. Typisch ist das Abflachen der Lendenwirbelsäule. Es kommt zu einer übermäßig starken Krümmung der Brustwirbelsäule. Die Betroffenen nehmen dadurch eine nach vorn gebeugte Körperhaltung an. Es kommt zu einem steifen Rundrücken und der Bauch ist kugelförmig.

Nackenschmerzen durch Morbus Scheuermann

Die Wirbelsäulenerkrankung bildet sich insbesondere im Kinder- und Jugendalter aus. Jungs sind häufiger betroffen als Mädchen. Pubertäre Wachstumsschübe sollen die Entstehung beeinflussen. Es wird vermutet, dass Morbus Scheuermann zum einen aus angeborenen Faktoren resultiert, aber auch durch mechanische Belastungen der Wirbelsäule und Stoffwechselerkrankungen hervorgerufen werden kann. Sie betrifft die Brust- oder Lendenwirbelsäule. Manchmal ist auch beides betroffen. Es kommt zum erhöhten Druck auf die Wirbelkörper und Bandscheiben. Die vorderen Wirbel werden eingedrückt, wodurch sich immer mehr ein Rundrücken bildet.

Wie verläuft Morbus Scheuermann?

Die Symptome und Auswirkungen zeigen sich anfangs gar nicht. Im Laufe der Zeit kommt es dann zu den Beschwerden und Veränderungen. Zu den Beschwerden gehören aufgrund der chronischen Überbelastung der Rückenmuskulatur beispielsweise Rücken- und Nackenschmerzen. Durch eine gezielte Anspannung wird versucht, die Krümmung des Rückens auszugleichen. Daneben kommt es zu Bewegungseinschränkungen, insbesondere beim Drehen des Oberkörpers. Neben der Scheuermann-Krankheit kann es auch zur Morbus Scheuermann-Skoliose und seltener zudem zu frühzeitigen Abnutzungserscheinungen der Bandscheiben kommen. Aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit kann ein Hohlkreuz und schlimmstenfalls eine Versteifung der Wirbelsäule entstehen.

Diagnose von Wirbelsäulenerkrankungen

Neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung kommen bildgebende Verfahren in der Diagnostik zum Einsatz. Über Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule erhält der Arzt einen guten Überblick über die Wirbelsäulenhaltung, knöcherne Veränderungen und Bandscheibenerniedrigungen. Damit lässt sich ein Entzündungsherd gut erkennen. Des Weiteren dienen auch die CT- und MRT-Untersuchung mit oder ohne Kontrastmittel der Diagnostik von Wirbelsäulenerkrankungen, denn auf einem normalen Röntgenbild ist es nicht möglich, das Weichteilgewebe zu beurteilen.

Diese Untersuchungen machen es möglich, die Schmerzen zu einem bestimmten Nerv oder Wirbelsäulenabschnitt zuzuordnen und die knöcherne Struktur zu prüfen. Die Magnetresonanztomographie stellt neben den knöchernen Strukturen auch die Weichteilstrukturen wie die Bandscheiben, Nervenwurzeln und Bänder deutlich dar. Ebenso möglich sind zur Abschätzung des Ausmaßes der Entzündung Blutuntersuchungen, fachneurologische Untersuchungen und die Erhebung von neurophysiologischen Parameter wie die Nervenleitgeschwindigkeit.

Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen

Damit sich die Wirbelsäulenerkrankung nicht zum Dauerleiden entwickelt, ist eine frühzeitige Behandlung sehr wichtig. Je länger die Beschwerden bestehen, umso komplexer wird das Krankheitsbild. Es kann zu schwerwiegenden Folgen kommen, beispielsweise chronischen Schmerzen, Haltungsschäden, eine dauerhaft eingeschränkte Beweglichkeit, Missempfindungen, Ausfällen der Nervenfunktionen bis hin zu dauerhaften Lähmungen. Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen werden unterschiedlich behandelt. Während der akuten Phase können neben einer Bettruhe Medikamente zur Linderung der Schmerzen sowie entzündungshemmende Präparate verabreicht werden.

Bei chronischen Wirbelsäulenerkrankungen kommen physiotherapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik oder Massagen zum Einsatz. Bei schweren Bandscheibenvorfällen ist oftmals eine Operation erforderlich. Bei entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen ist Bettruhe nötig. Häufig wird ein Gipskorsett angelegt. Die medikamentöse Behandlung spielt ebenso eine Rolle. Bei weniger schwerwiegenden Wirbelsäulenerkrankungen können Wärme und viel Bewegung helfen.

Vorbeugung von Wirbelsäulenerkrankungen

Um Wirbelsäulenerkrankungen vorzubeugen, sollte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Übergewicht gilt es, zu vermeiden, denn dieses geht mit einem erhöhten Risiko für Bandscheibenkrankheiten einher. Daneben spielt körperliche Bewegung eine wichtige Rolle. Gut geeignet für eine Kräftigung der Rückenmuskulatur sind Wandern und Schwimmen, aber auch Entspannungstechniken begünstigen eine gute Körperhaltung, zum Beispiel Yoga oder Pilates. Viele Wirbelsäulenerkrankungen sind auf eine Fehlhaltung zurückzuführen. Eine dauerhafte Überbelastung sollte vermieden werden.

Artikel zuletzt aktualisiert am 24. Juni 2019 von

Roland-Liebscher Bracht im Interview„Kein Arzt, kein Therapeut und kein anderer wie auch immer ausgebildeter Mensch kann einem Schmerzpatienten dauerhaft helfen.“

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