Manuelle Therapie bei Blockaden im Nackenbereich

Hilft manuelle Therapie bei Problemen im Nacken?

Mit Hilfe der manuellen Therapie können Physios oder Ärzte helfen, Blockaden im Bereich der Wirbel oder Muskulatur zu lösen. Nicht jeder Handgriff ist immer sinnvoll, aber in schlimmen Fällen führt kaum ein Weg vorbei an der manuellen Therapie. Hier liest du wieso ich mittlerweile selten darauf setze, erfährst aber auch was die manuelle Therapie für dich tun kann, wenn du unter Nackenschmerzen leidest.

Eine Blockade der Halswirbelsäule (HWS) ist nicht nur lästig, sondern im Normalfall auch schmerzhaft und bewegungseinschränkend. Zum Glück ist sie in der Regel nicht von langer Dauer – und doch können daraus resultierende Nackenverspannungen und -schmerzen länger anhalten. Doch was hilft dann noch und was kann man gegen die Blockade der HWS tun, wenn schnelle Linderung geschaffen werden soll? Hilft die manuelle Therapie?


Was ist eine HWS-Blockade?

Die HWS-Blockade betrifft den Halswirbelsäulenbereich. Die Beschwerden können akut oder chronisch sein. Bei der akuten Form sind meistens Verletzungen durch eine plötzliche Überbeanspruchung, ungewohnte Belastungen bei einer starken körperlichen Betätigung oder Zugluft die Ursache. Chronische Beschwerden basieren meist auf degenerativen Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule (Abnutzungserscheinungen).


Mit welchen Symptomen geht eine Blockade einher?

Typische Blockade-Symptome in der Halswirbelsäule sind akute Nackenschmerzen. Oftmals variieren sie je nach Bewegungen und der Lagerung. Es ist auch möglich, dass die Nackenschmerzen ausstrahlen, der Kopf sich nur eingeschränkt bewegen lässt oder der Hals steif ist. Viele Betroffene nehmen aufgrund der Schmerzen eine Schonhaltung ein, was wiederum Fehlbelastungen und Verspannungen zur Folge haben kann. Je nach Schwere der Blockade können die Symptome unterschiedlich ausfallen.


Wer hilft bei einer HWS-Blockade?

Zunächst einmal sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Er kann entsprechende Medikamente oder Behandlungen verordnen oder an einen Orthopäden überweisen. Die Strukturen der Halswirbelsäule können beispielsweise durch eine Röntgenuntersuchung, Magnetresonanztomographie oder Computertomographie sichtbar gemacht werden. Bei einer konservativen Therapie können Schmerzmittel, Krankengymnastik, Rückenschule und Wärmetherapie helfen. Treten die Beschwerden regelmäßig auf, sollte ein Osteopath aufgesucht werden, der ganzheitlich arbeitet und die eigentliche Ursache der Beschwerden behandelt.


Wie erfolgt die Diagnose bei einer Blockade?

Wer das Gefühl hat, dass ein Wirbel blockiert ist, sollte zum Hausarzt gehen, der gegebenenfalls an einen Orthopäden oder anderen Facharzt überweisen kann. Der Arzt führt zunächst einmal eine Anamnese durch. Er wird nach den genauen Beschwerden fragen, also beispielsweise, wo sie auftreten, wie lange sie bereits bestehen und ob ein möglicher Auslöser wie eine ruckartige falsche Bewegung bekannt ist. Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Beweglichkeit geprüft wird. Zudem wird nach auffälligen Verhärtungen und eingeengten Nervenfasern geschaut. Durch eine Testung der Reflexe können neurologische Probleme ermittelt werden. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT helfen dabei, Ursachen wie Entzündungen, Bandscheibenvorfälle oder Verletzungen zu erkennen oder auszuschließen. Wirbelblockaden selber können mit bildgebenden Verfahren nicht erkannt werden.


Wie lange dauert eine HWS-Blockade?

Wie lange die Beschwerden anhalten, ist von der Ursache und vom Ausmaß der Erkrankung abhängig. Es ist stets wichtig, den Auslöser zu erkennen und eine passende Therapie einzuleiten. Bei anhaltenden Beschwerden sollte nach spätestens 7 bis 14 Tagen ein Arzt aufgesucht werden. Ein sofortiger Besuch ist bei Gefühlsstörungen an der Schulter oder am Arm, Lähmungserscheinungen, Schwindelgefühlen, Sehstörungen, Ohrgeräuschen oder nach einem Unfall wichtig. Bessern sich die Beschwerden innerhalb von drei Wochen, wird von einer akuten Blockade gesprochen. Dauern sie länger als drei Monate an, sind sie chronisch.


Nackenverspannungen und Blockaden therapieren: manuelle Therapie

Wer unter Nackenschmerzen und Nackenverspannungen leidet, hat die Qual der Wahl bei der Methodik. Früher rieten Experten dazu, den betroffenen Bereich – hier den Nacken – stillzulegen und zu stabilisieren. Das endete mit der bekannten Halskrause, die nicht nur hässlich aussah, sondern die Bewegungsfreiheit massiv einschränkte und zu Schwitzen und Jucken führte.

Heute geht man dazu über, den geschwächten Bereich der HWS gezielt zu stärken und Muskulatur aufzubauen anstatt ruhig zu stellen. Das Ziel ist, die Muskeln zu dehnen und zu strecken – auch wenn es weh tut. So wird die Wirbelsäule gelockert und der ganze Bewegungsapparat entspannt sich.

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Zu den Lockerungsübungen kann man die Massage – die manuelle Therapie – gut einsetzen, bei der das Muskelgewebe weich geknetet wird. Die manuelle Therapie sollte mit einem Arzt abgesprochen sein, wenn Blockaden gelöst werden. Nur dann, wenn der Mediziner ausschließen kann, dass die Nackenverspannungen und die Blockade nicht auf einer angeschlagenen und verletzten Wirbelsäule basieren, ist die manuelle Therapie angeraten. Ist eine Verletzung nicht ausgeschlossen, Finger weg von der manuellen Therapie!

Akupunktur und manuelle Therapie im Zusammenspiel

Eine Blockade der HWS macht sich dadurch bemerkbar, dass man den Kopf nur noch zu einer Seite drehen kann, ohne starke Schmerzen zu spüren. Weil der Kopf sich nur noch begrenzt drehen lässt, spricht man von einer sogenannten „Blockade“ der Muskeln. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine Art Zerrung oder massive Verspannung/Verkrampfung des Muskels (Triggerpunkt).

Dagegen hilft manuelle Physiotherapie. Es gibt ausreichend Orthopäden, die bei akuten Schmerzzuständen eine manuelle Therapie verschreiben. Ist der Schmerz chronisch, wird es irgendwann Probleme geben und man muss die Kosten, ca. 20 Euro für 30 Minuten Behandlung, selbst tragen – was einem aber die Beschwerdefreiheit wert sein sollte.

Bei der Suche nach einem manuellen Therapeuten hilft auf jeden Fall die Google-Suche weiter, die schnell Physiotherapeuten aus dem direkten Umfeld anzeigt. Doch auch türkische Bäder – Hamams – bieten manuelle Therapien an genauso wie Thai-Massagenpraxen.


Wie kann die Chiropraktik bei Blockaden im Nackenbereich helfen?

Die Chiropraktik, ein Bereich der manuellen Therapie, lässt sich kurz folgendermaßen erklären: Ein sanfter Ruck und Knacks und dann kann die Blockade im besten Fall dank gezielter Handgriffe gelöst sein, sodass auch die Nackenschmerzen verschwinden. Chiropraktiker können verschobene Wirbel durch leichten Druck und anschließenden Gegendruck in die richtige Lage befördern. Dadurch kann die Beweglichkeit des Gelenks vollständig wiederhergestellt werden. Es sind meistens Orthopäden, die eine Zusatzausbildung absolviert haben. Viele Physiotherapeuten und Osteopathen haben diese Zusatzqualifikation ebenso. Chiropraktik ist sehr beliebt, da innerhalb einer Minute sogar starke Nackenbeschwerden verschwunden sein können. Die Muskulatur sollte im Anschluss trainiert werden, um weitere Blockaden zu verhindern.


Kann man selbst etwas bei HWS-Blockaden tun?

Bei akuten Schmerzen kann anfänglich eine Kühlung helfen, beispielsweise feuchtkalte Tücher oder Quarkwickel. Andere Betroffene wiederum profitieren von Wärme, zum Beispiel ein Kirschkernkissen oder warme Kartoffelwickel.

Blockaden selbst lösen

Viele Betroffene spüren den verkrampften Muskel. In diesen kann mit allen Fingern hineingepackt werden, um ihn mit einem kräftigen Griff einige Sekunden lang zu halten. Wenn der Griff gelöst wird, sollte sich auch der verspannte Muskel entspannen. Diese Anwendung kann anschließend auf der anderen Seite wiederholt werden, um die Blockaden zu lösen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Igelball, mit dem etwas im Nacken gekreist wird. Auch dies hat einen entspannenden Effekt und kann dabei helfen, die Blockaden zu lösen. Moderate Bewegung, leichte Dehn- und Gymnastikübungen können ebenso dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Bei stark ausgeprägten Blockaden sollte jedoch ein Orthopäde oder Chiropraktiker aufgesucht werden.


Fazit

Wer unter einer Blockade im Nacken leidet und – ärztlich bestätigt – weiß, dass es sich nicht um Schmerzen in Folge einer Wirbelsäulenverletzung handelt, sollte die manuelle Therapie versuchen. Und die Behandlungskosten auch selbst zu tragen, wenn der Arzt sie nicht verschreibt. Sie hilft dabei, die Nackenverspannungen zu lösen und dem Rücken etwas Gutes zu tun.

Erfahrungsbericht mit manueller Therapie

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass manuelle Therapie Wunder wirken kann. Gerade wenn es darum geht verschobene Wirbel wieder an die korrekte Position zu bringen (sei es durch Einrenken oder Dorn-Massage), kann der Physio hier Wunder wirken und schmerzhafte Verspannungen schnell beheben.

Andererseits weiß ich aber auch, dass vor allem chronische Patienten mit Verspannungen hier oft vergebens Zeit verbringen. Oft war ich zur manuellen Therapie, wurde wieder eingerenkt, wurde massiert, wurde mit Krankengymnastik gestärkt. Geholfen hat es dann aber nur noch bis zu einem gewissen Grad, so dass ich für mich entscheiden musste, dass der Aufwand der Linderung gegenüber in keinem Verhältnis stand. Mir ist bewusst geworden, dass ich viel mehr den Ursachen auf den Grund gehen muss und diese zu bekämpfen habe. Ansonsten werde ich mein Leben lang regelmäßig beim Physio auftauchen, der mir aber nur bedingt weiterhelfen, höchstens mit seiner Diagnostik unterstützend zur Seite stehen kann.

Das Fazit war für mich: Mehr Bewegung, mehr dehnen zu hause und im Büro, Sport treiben mit sanftem Muskelaufbau, Eigenmassage und vor allem Ablenkung vom Alltag und vom Leiden. Das hat es am Ende für mich gebracht meine Beschwerden auf ein Minimum zu reduzieren. Die manuelle Therapie war für mich nur der Anstoß mehr zu tun. Eine Lösung war es leider nicht.

Definition: Was ist Rückenschule?

Die Rückenschule ist ein physiotherapeutisches Behandlungskonzept, das sowohl als Therapie, wie auch zur Prävention von Rückenschmerzen zur Anwendung kommt.
Die Kurse werden von fast allen Physiotherapeuten, Krankengymnasten und Krankenkassen angeboten. Gelehrt wird in erster Linie ein rückengerechtes Verhalten
und Übungen, durch die sich die Rücken- und Bauchmuskulatur stärken lassen.

Artikel zuletzt aktualisiert am 6. September 2019 von

Torsten Liem, Gründer d. Osteopathieschule Deutschl.„Langfristige einseitige Belastungen sind zu vermeiden. Hören Sie auf Ihren Körper, bevor es zu chronischen Schmerzen kommt.“

Torsten Liem, Gründer d. Osteopathieschule Deutschl.

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