Nackenschmerzen resultieren meist daraus, dass die Halsmuskulatur verspannt und verkrampft ist. Die unangenehmen Beschwerden sind meist nicht nur auf den Nackenbereich beschränkt, sondern strahlen häufig auch in den Hinterkopf, die Schulter und Arme aus. Nackenschmerzen sind oftmals von weiteren Symptomen begleitet, beispielsweise
- Kopfschmerzen,
- Schwindel,
- Sehstörungen,
- Ohrgeräusche,
- Müdigkeit bis hin zu
- Übelkeit und
- Erbrechen.
Krankengymnastik hilft bei Nackenschmerzen und einem steifen Hals.
Wie Krankengymnastik bei Nackenschmerzen hilft
Viele Betroffene nehmen aus Angst vor den zum Teil starken Schmerzen eine Schonhaltung ein. Doch dies ist ein Fehler, denn bei Verspannungen, die die häufigste Ursache für Nackenschmerzen sind, sind die Nackenmuskeln ohnehin schon verkürzt. Wer nun aufhört, sich zu bewegen, unterstützt diesen Prozess, sodass sich die Schmerzen verstärken können. Daher ist bei Nackenschmerzen Bewegung hilfreich. Spezielle Übungen haben sich hierbei bewährt. Vor allem bei chronischen Nackenschmerzen ist Krankengymnastik sinnvoll. Im Vorfeld ist grundsätzlich eine gezielte Schmerzlinderung notwendig, um die Bewegung überhaupt erst zu ermöglichen.
Die Krankengymnastik hat mir Impulse für Training zu Hause gegeben
Auch ich bin irgendwann an dem Punkt gewesen, an dem ich mir habe Krankengymnastik verschreiben lassen um meine Nackenschmerzen loszuwerden. Hierfür war ich 6 Wochen lang, 1x wöchentlich, für 45 Minuten in der Praxis meines Physiotherapeuten. Die Übungen wurden gut angeleitet und erklärt. Gymnastik finde ich immer einen etwas falschen Begriff. Im Endeffekt ging es hier um gezieltes, sanftes Muskelaufbautraining für den Bereich des Nackens und des Rückens. Die Einheiten selbst haben mir natürlich im Moment der Übungen sehr gut getan. So wie jede Form der Bewegung des Sports mir bei meinen Verspannungen und Spannungskopfschmerzen helfen.Das Wichtigste war allerdings nicht die Übungseinheit, sondern von einem guten Physiotherapeuten Übungen mit nach Hause bekommen zu haben, die ich jederzeit in meinen Tagesablauf einbauen konnte. Diese hier zu nennen sind vermutlich nicht sinnvoll, weil sie quasi auf meine persönlichen Defizite abgestimmt waren. Einige dieser Übungen wende ich immer noch Jahre nach der Krankengymnastik an und bin dadurch einen weiteren Schritt vorangekommen um endlich schmerzfrei zu werden.
Was passiert bei der Krankengymnastik?
Die Krankengymnastik wird in aktive und passive Bewegungen unterteilt. Erstere führt der Patient selbst aus und die passiven Bewegungen gehen vom Therapeuten aus. Es gibt verschiedene Übungen.
- Zugbewegungen werden in Längsrichtung ausgeführt und können anfangs dazu beitragen, dass die Wirbelsäule entlastet wird.
- Danach muss die Muskulatur im Rückenbereich gekräftigt werden. Bei den Übungen können verschiedene Hilfsmittel wie Bälle eingesetzt werden.
- Verspannungen können durch das Armkreisen gelöst werden. Hierfür wird zunächst mit beiden Armen nach vorn und anschließend rückwärts gekreist. Das Armkreisen kann jeweils 20 Mal durchgeführt werden.
- Danach kann mit den Schultern gekreist werden. Auch hier sind vorn und hinten jeweils 20 Wiederholungen empfehlenswert.
- Zum Schluss können Dehnübungen durchgeführt werden: In einer aufrecht stehenden Körperhaltung wird der Kopf nach rechts geneigt. In dieser Position wird drei Mal tief ein- und ausgeatmet. Im Anschluss erfolgt die Übung auf der anderen Seite. Sie kann erweitert werden, indem der Kopf nach vorn und dann nach hinten geneigt wird. Die Übungen können auch vorbeugend gegen Nackenschmerzen wirken.
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Wie lange muss man zur Krankengymnastik bei Nackenschmerzen?
Die Behandlung von chronischen Nackenschmerzen mit Krankengymnastik dauert meist mehrere Wochen. Bei akuten Beschwerden kann die Dauer manchmal auch nur auf eine Behandlung beschränkt sein. Der Zeittakt für eine Krankengymnastikeinheit beträgt häufig 30 Minuten. Je nach verordneter Therapie kann dies jedoch auch variieren. Im Allgemeinen hängt die Zeit, in der die Übungen durchgeführt werden, auch von der Anzahl der Wiederholungen ab. Die maximale Behandlungsmenge ist von der Diagnose anhängig und im Leistungskatalog festgelegt.Wieso kann es zu Nackenschmerzen nach der Physiotherapie kommen?
Physiotherapie dient in erster Linie dazu, die Nackenschmerzen zu beseitigen oder zumindest zu verringern. Doch oftmals ist zunächst einmal genau das Gegenteil der Fall. Dies führt nicht selten dazu, dass sich Patienten falsch behandelt fühlen. Dabei ist dem meist nicht so. Bei physiotherapeutischen Behandlungen aufgrund von Nackenschmerzen ist es gerade in der Anfangsphase nicht ungewöhnlich, dass es nach der Physiotherapie zu Nackenschmerzen kommt. Der Grund hierfür ist, dass die verspannte Muskulatur durch die Lockerungsübungen zunächst einmal wie bei einem Muskelkater schmerzt. Dies wird als Erstverschlimmerung bezeichnet. Bei der Fortführung der Behandlung verschwinden die Beschwerden gewöhnlich.
Wer verschreibt Krankengymnastik?
Der Hausarzt ist der Ansprechpartner für Nackenschmerzen. Dieser überweist oftmals an den Orthopäden, der auch direkt aufgesucht werden kann. Anhand der geschilderten Beschwerden und des Lebensstils werden dem Arzt Anhaltspunkte für die Ursache gegeben. Nach der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Häufig wird Krankengymnastik verordnet, um die Beschwerden zu lindern.
Selber üben statt Krankengymnastik
Wenn du an chronischen Nackenschmerzen leidest, solltest du auf jeden Fall mindestens einmal Krankengymnastik erhalten haben. Hierbei lernst du wichtige Übungen korrekt auszuführen, damit du für dich selbst zu Hause nach der Krankengymnastik weiter trainieren kannst. Nur wenn du regelmäßig dehnst, lockerst und kräftigst, kannst du langfristig Verspannungen und Schmerzen vermeiden. Gerade wenn du beruflich viel sitzen oder stehen musst, ist ein Ausgleich wichtig. In meinem Übungsbereich findest du jede Menge Übungen, die dir helfen genau diesen Ausgleich zu schaffen.
Fazit
Nackenschmerzen lassen sich mit Krankengymnastik in der Regel gut behandeln. Oftmals ist es zunächst einmal erforderlich, die Schmerzen zu lindern, um eine Bewegung möglich zu machen. Um Verspannungen und Schmerzen auf Dauer zu vermeiden, hilft nur diese durch beispielsweise Schwimmen oder ein Ausdauertraining oder jede andere Form der Bewegung und des sanften Sports, gar nicht erst entstehen zu lassen. Dadurch bleiben der Rücken und Nacken beweglich. Die Muskeln werden aufgebaut und gekräftigt.
„Unter Nackenschmerzen leiden in der Tat viele Menschen. Weltweit sind dies ungefähr 330 Millionen (beinahe 5% der Weltbevölkerung).“