Bis der Nacken streikt, hat er oft schon viel weggesteckt. Meist merken wir dies erst, wenn ziehende oder bohrende Schmerzen im Schulterbereich auftreten. Die Schmerzen kommen jedoch nicht plötzlich oder weil wir mal eine Überstunde mehr am PC gemacht haben, sondern weil der Körper schon lange überfordert ist und zwar von Kopf bis Fuß.
Nackenschmerzen können verschiedene Folgen haben. Oft rühren sie jedoch von falschen Sitzpositionen, Zugluft oder Stress. Einmal da sollen sie natürlich schnellstmöglich wieder verschwinden. Doch dies ist teilweise gar nicht so einfach, weil die Ursache nicht auf einen Blick erkennbar ist. Hauptursache für Nackenschmerzen sind meist Haltungsprobleme, wodurch überlastete Muskeln im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich entstehen und der Körper automatisch eine Schutzhaltung einnimmt. Wird diese jedoch zu lange gehalten, können sich die Schmerzen verstärken und mit der Zeit verhärten oder gar verkürzen. Ein wahrer Teufelskreis, der unbedingt frühestmöglich durchbrochen werden muss.
Schonhaltung und Schonverhalten
Sensible Nervenfasern melden Schmerzen oder andere Belastungen an das Gehirn. Dies setzt einen Reiz in Gang, welcher die Belastung im betroffenen Bereich umgehen bzw. reduzieren soll. Die Muskelspannung wird erhöht oder verringert, welches die Einnahme einer entlastenden Position bewirken soll. Ist eine Stellung erreicht, welche am wenigsten Reize aussendet, werden die Muskeln in diesem Zustand gehalten.
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Was sind typische Schonhaltungen
Der steife Hals ist eine typische Schonhaltung bei Nackenschmerzen. Hierbei lässt sich der Kopf meist kaum noch bewegen und man spürt ein starkes Ziehen im Nacken teilweise bis in die Schultern. Der Grund dafür sind verschiedene Verkrampfungen und Muskelverspannungen, welche in vielen Fällen durch falsches Sitzen oder Liegen entstehen. Eine weitere typische Schonhaltung ist der Hexenschuss.
Schmerzen im Bereich der Schulter, bedingen das der Kopf auf die nicht schmerzende Schulter gezogen wird. Ebenso ziehen viele Menschen die Schultern nach oben um Rückenschmerzen zu verringern, dabei entsteht aber eine Fehlhaltung und die Muskulatur wird übermäßig beansprucht. Neue Schmerzen entstehen und mit der Zeit kann der Körper ein sogenanntes Schmerzgedächtnis aufbauen. Dies tritt ein, wenn Schmerzen über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten. Der Betroffene wird dann überempfindlich und leidet unter jeder Bewegung. Wichtig ist es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, damit die Schmerzen nicht chronisch werden und somit viel schwerer beherrschbar.
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Im Alltag sollte man versuchen sich so normal wie möglich zu bewegen. Auch wenn man dadurch schmerzhafte Bewegungen nicht umgeht, fördert man die Verbesserung der Ursache und Symptome durch gewohnte Bewegungsabläufe. Sind die Schmerzen zu stark, kann kurzzeitig auf schmerzstillende Mittel wie Aspirin oder Schmerzgel zurückgegriffen werden.
Unbedingt Bewegung aufrechterhalten
Unter Nackenschmerzen und Verspannungen leiden häufig Menschen, die viel sitzen. Doch Bewegung ist überaus wichtig. Sie macht die Knochen stabiler und die Muskulatur wird gekräftigt. Im Liegen und bei einer Schonhaltung hingegen verstärken sich die Verkrampfung und Nackenschmerzen. Daher ist es wichtig, selbst bei stärkeren Schmerzen nicht länger im Bett zu bleiben, sondern sich schonend zu bewegen. Regelmäßiges körperliches Training kann die Nackenschmerzen verringern, sodass sie im besten Fall ganz verschwinden. Anfänger können damit beginnen, täglich 10 bis 15 Minuten spazieren zu gehen, Rad zu fahren oder zu schwimmen. Nackenschmerzen können mit viel Bewegung übrigens nicht nur gelindert, sondern auch vorgebeugt werden. Schonung ist immer der falsche Weg.
Fazit
Fast jeder kennt es: Der Nacken schmerzt und der Kopf kann kaum noch gedreht werden. Der erste Gedanke ist dabei: Schonen und bloß nicht so viel bewegen. Doch dies ist verkehrt. Bewegung ist die optimale Maßnahme bei Nackenschmerzen. Daher gilt ein klarer Tipp: Bewegung kann gegen die Nackenschmerzen helfen, während Schonung und Bettruhe sie verstärken kann.
„Wer sich kaum bewegt und noch dazu acht Stunden täglich vor einem Bildschirm kauert, macht dem Rücken keine Freude.“