Frage eines Betroffenen: Ich trainiere seit kurzem mit dem Programm Freeletics. Hierbei wird hochintensives Intervalltraining durchgeführt, meist ohne Unterstützung durch Geräte (außer Klimmzugstange). Allerdings habe ich das Problem, dass ich nach dem Training (manchmal direkt, manchmal auch erst 1 oder 2 Tage später) starke Verspannungen im Nacken habe und Spannungskopfschmerzen bekomme. Kann das mit dem Training und Freeletics im Speziellen zu tun haben und was kann ich dagegen tun?
Freeletics ist eine Trendsportart, die eine sehr starke Belastung für den Körper darstellt. Nicht umsonst „warnen“ die Initiatoren dieser Fitnessbewegung regelmäßig davor, dass man mit Dauermuskelkater zu rechnen hat. Durch das hohe Intervalltraining, bei dem man ständig an die Grenzen des körperlich Machbaren geht, wird der Muskelapparat stark beansprucht.
Im Idealfall wird der gesamte Körper (vorausgesetzt, das Training wird sauber und korrekt durchgeführt) gestärkt und langfristig Problemen mit der Halswirbelsäule durch zu schwache Muskulatur vorgebeugt. In manchen Fällen schlägt das Training allerdings in das Gegenteil um. Das Problem liegt wie so oft in der Intensität:
Freeletics kann Verspannungen und Nackenschmerzen verursachen
Wer tagsüber sehr viel im Sitzen oder Stehen arbeitet und wenig Bewegung hat, kämpft mit dem weit verbreiteten Problem des Bewegungsmangels und daraus resultierender Muskelschwächung. Der menschliche Körper ist nicht dafür gemacht ständig zu sitzen und braucht Bewegung, damit Muskeln und Wirbel elastisch bleiben.
Viele versuchen dann diesen Bewegungsmangel nach dem Bürotag durch Training auszugleichen. Das ist gut und besser als sich abends direkt vor den Fernseher auf die Couch zu setzen. Allerdings wird beim Training dann oft übertrieben oder schlicht das Falsche trainiert. Wer nach Feierabend im Fitnessstudio oder auch daheim mit Freeletics trainiert, kann unter Umständen seinem Körper eine zu hohe Arbeitslast zumuten.
Wieso kann Freeletics Nackenschmerzen verursachen?
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Aber weit gefehlt: Durch die Überbeanspruchung entstehen in der Nackenmuskulatur Microverletzungen, die zu starkem Muskelkater führen können. Diese Microverletzungen sind eine weitere Bürde für die Nackenmuskulatur, die durch Bewegungsmangel und Fehlhaltungen sowieso schwer in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Folge sind noch stärkere Schmerzen, die Entstehung von Triggerpunkten, ein steifer Nacken oder schlicht Kopfschmerzen.
Sollen Nackenschmerzenpatienten Freeletics machen?
Hier muss man ganz klar davon abraten. Wer mit Schmerzen im Nacken zu kämpfen hat, hat bei einem HIIT Programm nichts zu suchen. Ebenso wenig in der klassischen Mucki-Bude von nebenan. Ein Nackenschmerzenpatient muss sanften Muskelaufbau betreiben und sich vermehrt bewegen. Erst wenn die muskuläre Dysbalance behoben ist, dürfen anstrengendere Kraftsportarten durchgeführt werden.
Kämpft man nur gelegentlich mit Verspannungen, ist Freeletics durchaus empfehlenswert. Aber nur dann, wenn nicht auf Teufel komm raus das Programm durchgezogen wird. Man muss auf seinen Körper hören. Hat man sowieso schon Verspannungen und Hinterkopfschmerzen, sollte man lieber leichte Sportarten wie Schwimmen (Kraulen), spazieren oder laufen durchführen. Ist der Nacken in Ordnung, steht Freeletics natürlich nichts im Wege.
Kann Freeletics gegen Nackenschmerzen helfen?
Hat man aktuell keine Nackenschmerzen und Verspannungen, weiß aber von muskulärer Defiziten, kann man durchaus mit Freeletics den ganzen Körper trainieren und somit künftigen Nackenschmerzen vorbeugen. Es steht also generell dem Spaß an Freeletics nichts im Wege, wenn man Körpersignale beachtet und nur dann trainiert, wenn man sicher ist, die eigene Muskulatur kann ein wenig Muskelkater gut vertragen.
Wie kann ich Verspannungen nach Freeletics vermeiden?
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„8 Stunden vor dem Schreibtisch sitzen und danach auf der Couch abhängen ist keine artgerechte Haltung.“