Schmerzen im oberen Rücken – was tun?

Viele Menschen verspüren Schmerzen im oberen Rücken. Lies hier, was mögliche Ursachen sind, wie die Therapie aussieht und wie du in drei Schritten schmerzhafte Muskelverspannungen im Rücken lindern kannst.

Manchmal beginnt es mit einem unangenehmen Druckgefühl im oberen Rücken. Ein anderes Mal schießt ein kräftiger Schmerz aus dem Nichts in den Bereich der Brustwirbelsäule. Im oberen Rückenbereich sind Wirbelsäulenschäden und muskuläre Verspannungen nicht so häufig wie im unteren Bereich des Rückens. Eine genaue Abklärung der Ursache ist bei länger anhaltenden Schmerzen dringend erforderlich, weil auch ernsthafte Erkrankungen der Nieren und der Lunge in diesen Bereich ausstrahlen können.

Die Symptome: Lage, Dauer und Schmerzqualität von Schmerzen im oberen Rücken

Der obere Rücken reicht vom unteren Nacken über die Schulterblätter die Brustwirbelsäule entlang. Eine anatomisch klare Abgrenzung zum mittleren Rückenbereich gibt es nicht. Allgemein spricht man vom oberen Rücken, wenn es um den dreieckigen Bereich ab Nacken mit den Schulterblättern, die Brustwirbelsäule längs, bis zum letzten Rippenansatz, am 12. Brustwirbel, geht.

Die Schmerzen können in Bewegung sowie in Ruhephasen auftreten. Im Bereich der Brustwirbelsäule haben sie meistens eine sehr starke Qualität. Oft sind die Schmerzen einseitig, entweder

  • an der Wirbelsäule,
  • an den Schulterblättern
  • oder im hinteren Rippenbereich.

Bei Schmerzen im oberen Rückenbereich ist es wichtig, eventuelle Begleitsymptome genau zu erfassen, zum Beispiel: Zieht der Schmerz in andere Regionen, sind zur gleichen Zeit auch andere Symptome wie Taubheitsgefühle, Kurzatmigkeit oder Fieber auffällig?

Wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, sollte die Ursache unbedingt in einer hausärztlichen oder orthopädischen Praxis abgeklärt werden.


Ursachen von Schmerzen im oberen Rückenbereich

Es ist nicht immer leicht, die genaue Ursache herauszufinden. In vielen Fällen sind mehrere Ursachen miteinander verwoben. Ein Syndrom, wie bei der Lendenwirbelsäule und dem Nackenbereich gibt es für die Brustwirbelsäule nicht.

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Symptome in Form von Schmerzen im oberen Bereich des Rückens können durch folgende Schäden und Krankheiten verursacht werden:

aber auch durch:

  • Rippenfellentzündung
  • Nierensteine
  • Nierenbeckenentzündung
  • Lungenkrebs
  • Aortenaneurysma
  • Lungenembolie

Stoppreflex-Haltung bei Rückenschmerzen

Die häufigste Ursachen für Schmerzen im oberen Rückenbereich resultieren aus Fehlhaltungen. Darunter ist die sogenannte Stoppreflex-Haltung am weitesten verbreitet. Das ist eine, meist unbewusste, (Schutz)Haltung. Die Schultern sind dabei hoch und nach vorn gezogen. Der obere Rücken ist krümmt und der Nacken leicht nach vorn geschoben. Die Muskeln verspannen sich und verursachen mit der Zeit starke Schmerzen. Gelegenheiten, bei denen es zu dieser Haltung kommen kann:

  • Kälte
  • psychisch unangenehme oder negative Situationen
  • plötzliche laute Geräusche
  • als „Angriff“ bewertete Situationen

Diagnose und Therapie von Schmerzen im oberen Rücken

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Um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen sollte, bei anhaltenden Schmerzen, zunächst die Hausärztin, der Hausarzt oder eine orthopädische Praxis aufgesucht werden. Eine gründliche Befragung

  • nach der Lokalisation,
  • einer eventuellen Ausstrahlung und
  • der Qualität der Schmerzen
  • sowie gezielte Bewegungstests

geben bereits wichtige Hinweise. Gegebenenfalls müssen bildgebende Verfahren (MRT, CT) oder internistische Diagnoseverfahren wie Blutbild und Urinuntersuchung zu einer genauen Diagnose führen. Die Therapie richtet sich ganz nach der Diagnose. Geht es jedoch um Muskelverspannungen, gibt es eine Fülle von Maßnahmen, mit denen man sich selbst helfen kann.


In 3 Schritten gegen schmerzhafte Muskelverspannungen im oberen Rücken

  1. Dehnen und Wärme
    Bei Schreibtischarbeit oder anderen starren Arbeitsabläufen, alle 20 Minuten kurze Stretching-Übungen für den oberen Rücken, Schulterbereich, Arme und Nacken einlegen. Es reicht auch schon, alle Muskeln kräftig anzuspannen und wieder zu entspannen. Herrlich entspannend ist es, sich morgens und abends eine heiße Dusch-Massage auf den oberen Rücken prasseln zu lassen. Wärme lockert die Muskeln und lindert dadurch den Schmerz.
  2. Korrektur der Fehlhaltung
    Häufig bewusst auf die Haltung im Sitzen, Stehen und beim Gehen achten. Immer wieder den Rücken gerade aufbauen, Schultern locker hängen lassen und das Kinn ein wenig Richtung Brustbein ziehen. Auch rückenfreundliches Schuhwerk kann eine Menge bewirken. Hochhackige Schuhe gehören nicht dazu.
  3. Muskelaufbau
    Für einen Muskelaufbau kommt man um Sport nicht herum. Doch bereits mit einem Latexband oder einem großen Gymnastikball lassen sich gezielt die Muskeln im oberen Rücken aufbauen. Auch viele Haltungen aus dem Yoga sind perfekt dafür geeignet, die obere Rückenmuskulatur zu stärken:
    – im Stand Vorwärts- und Rückwärtsbeugen
    – die Brücke
    – seitliche Rumpfbeuge (linke Hand an rechten Fuß und umgekehrt)

Übungsbereich zu Schmerzen im Rücken

Wenn du regelmäßig oder gerade akut an Schmerzen im oberen Rücken leidest und dir sicher bist, dass die Ursache in muskulären Verspannungen zu finden ist, solltest du dir meinen umfassenden Übungsbereich anschauen. Hier findest du die passenden Dehnungs- und Mobilisierungsübungen für dein Kreuz. Und für die Vorbeugung findest du dort auch noch Kräftigungsübungen. Täglich angewendet verschwinden hartnäckige Schmerzen im Rücken sehr schnell, die durch verspannte Muskeln ausgelöst wurden.

Schmerzen im oberen Rücken durch Schwangerschaft

Rückenschmerzen treten in der Schwangerschaft sehr häufig auf. Der Hauptgrund ist die Gewichtsumverteilung des Körpers durch das wachsende Kind. Die Schwangere nimmt dadurch ungewohnte Haltungen ein. Da der Babybauch nach vorn zieht, entsteht automatisch eine Hohlkreuzhaltung. Es können im oberen Rücken Verspannungen und Schmerzen auftreten. Zudem sind die Muskeln nicht in der Lage, sich so schnell auf die neuen Haltungen einzustellen. Dies begünstigt Verkrampfungen oder Verhärtungen. Leichtere Rückenschmerzen können mit Wärme oder Massagen behandelt werden.

Bei stärkeren Beschwerden können für die Schwangerschaft zugelassene Medikamente wie Paracetamol in einer reduzierten Dosis zum Einsatz kommen. Ibuprofen oder Diclofenac sollten wegen des Kindes nicht eingenommen werden. Sehr starke Rückenschmerzen, die selbst durch schmerzlindernde Medikamente nicht ansprechen und nicht verbessert werden können, sollten vom Orthopäden untersucht werden. Es muss geprüft werden, ob es durch die Schwangerschaft zum Bandscheibenvorfall gekommen ist, der behandelt werden sollte. Das Gute ist: Die schwangerschaftsbedingten Rückenschmerzen verschwinden in den meisten Fällen nach der Geburt wieder.

Übungen können hilfreich sein

Schwangere können generell die gleichen Rückenmuskelübungen ausführen wie Nicht-Schwangere. Sie müssen regelmäßig viele Wochen lang erfolgen. Bewährt haben sich verschiedene Übungen gegen Rückenschmerzen:

  • auf den Zehen laufen und sich dabei so weit es geht strecken
  • Beuge- und Dehnübungen nach vorn mit den Fingerspitzen an den Boden sowie nach hinten als Brückenübung
  • aufrecht hinstellen, Hände nach hinten nehmen, ineinander verschränken und umdrehen, Rücken sanft nach hinten nehmen und Position einige Sekunden lang halten.
  • seitliche Rumpfbeugen, wobei die linke Hand links nach unten wandert
  • schulterbreit hinstellen und Arme jeweils 10 Mal mit nicht zu schneller Bewegung vorwärts und rückwärts kreisen
  • mit dem Rücken auf einen großen Gymnastikball legen, Beine stehen am Boden und Arme sind verschränkt
  • auf eine Matte setzen, Rücken durchstrecken, Hände hinter dem Kopf und Ellenbogen zehn Sekunden zurückziehen, Übung drei Mal wiederholen

Gezielte Übungen helfen, die Muskeln zu kräftigen. Dadurch wird die Wirbelsäule entlastet. Im Vorfeld sollte die Muskulatur stets sanft gedehnt und aufgewärmt werden. Daneben werden Yoga und Pilates oft in speziellen Kursen für Schwangere angeboten. Dazu sollten noch leichte Ausdaueraktivitäten kombiniert werden, beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Es ist grundsätzlich gut, wenn werdende Mütter auch während der Schwangerschaft Sport treiben. Ab dem dritten Trimester können es ruhigere und entspanntere Übungen sein.

Zusammenfassung

Auch wenn häufiger der untere Rückenbereich von Schmerzen betroffen ist, leiden viele Menschen unter Schmerzen im oberen Rücken. Ursachen gibt es viele, vor allem Verspannungen, Verletzungen und Entzündungen. Meist lassen sich diese Schmerzen durch Bewegung, Wärme und eine bewusstere Haltung beheben.

Meine tägliche Routine gegen Schmerzen im Rücken

Jeden Tag führe ich die folgenden Übungen durch, damit Rückenschmerzen gar nicht erst entstehen können. In der Regel mache ich das abends vor dem Fernseher für 15 bis 20 Minuten (zusammen mit Übungen für den Nacken). Zur Vorbeuge und zur Behandlung von akuten verspannungsbedingten Rückenschmerzen sind sie ideal geeignet. Wundere dich nicht, dass du hier nicht nur den Rücken dehnst: Dein Körper und deine Muskulatur müssen ausgeglichen sein, damit Verspannungen verschwinden können. Durch Fehlhaltungen verkürzen Muskeln (z.B. in der Hüfte) oder es bilden sich Verhärtungen (z.B. im Po-Muskel), die am Ende dazu führen, dass die Rückenmuskulatur stärker beansprucht wird als sie sollte. Die Folge sind Schmerzen. Führe also immer alle Übungen durch.

Basis-Übung: Dehnung der Hüfte

Basisübung bei Rückenschmerzen: Hüfte aufdehnen

Dehnübung für den gesamten Rücken

Basisübung bei Rückenschmerzen: Dehnung des ganzen Rückens

Dehnung der Po-Muskulatur

Basisübung bei Rückenschmerzen: Dehnung Pomuskel

Stärkung der Rückenmuskeln

Rücken kräftigen mit der Hackbewegung

Normalerweise wirst du schon nach der ersten Anwendung der Übungen eine Erleichterung bei deinen Schmerzen und den Verspannungen verspüren. Regelmäßig angewendet beugen die Übungen ideal gegen neue Verspannungen vor.

Artikel zuletzt aktualisiert am 16. Juli 2020 von

Diplompsychologe Martin Rosenauer„Stress und unverarbeitete Gefühle, vor allem Ängste, sind zweifellos der Hauptgrund für die meisten Schmerzen“

Diplompsychologe Martin Rosenauer

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