Nackenschmerzen sind weit verbreitet. Um die Ursache zu ermitteln und in der Folge die Beschwerden erfolgreich behandeln zu können, gibt es verschiedene bildgebende Verfahren. Diese können nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung zum Einsatz kommen. Doch wann machen eine Röntgenuntersuchung, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztherapie (MRT) Sinn? Im folgenden Ratgeber wird alles Wissenswerte zu den Diagnosemöglichkeiten erläutert.
Röntgenuntersuchung bei Nackenschmerzen
Die Röntgenuntersuchung wird von einem Orthopäden oder Radiologen vorgenommen. Hierbei werden Körpergewebe wie Knochen und Muskeln mittels Röntgenstrahlen durchleuchtet, um Veränderungen zu erkennen. Die Röntgenaufnahme kann strukturelle Probleme der Halsregion anzeigen, beispielsweise, ob eine Abflachung des Gelenkknorpels und der Bandscheiben oder eine Einengung des Nervenkanals vorliegt und in welchem Bereich Rückenmark oder Spinalnerven durch Knochenvorsprünge bedrängt werden.
Wann ist die Röntgenuntersuchung bei Nackenschmerzen sinnvoll?
Die Röntgenuntersuchung macht nur bei chronischen Nackenschmerzen Sinn. Das Gleiche gilt, wenn sie sich nachts verstärken. Ein Röntgenbild der Halswirbelsäule kann dann darüber Aufschluss geben, ob Verletzungen oder Fehlbildungen vorliegen. Sinnvoll ist die Röntgenaufnahme auch nach einem Unfall. Beim Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder Knochenbruch, wird der Arzt zur weiterführenden Diagnose der Nackenschmerzen eine Computer- oder Magnet-Resonanz-Tomografie durchführen.
Wie erfolgt die Röntgenuntersuchung?
Die Röntgenuntersuchung dauert meistens nur fünf bis zehn Minuten. Sie ist völlig schmerzfrei. Im Vorfeld werden alle Fremdkörper wie Uhren und Schmuck, die im Untersuchungsfeld liegen, abgelegt und besonders strahlenempfindliche Körperregionen durch eine Bleischürze geschützt. Anschließend wird der Betroffene in die richtige Position gebracht. Um verwackelte Röntgenbilder zu vermeiden, ist es wichtig, dass sich der Patient während der Aufnahme nicht bewegt.
Computertomographie (CT) bei Nackenschmerzen
Die Computertomographie, die ein Radiologe durchführt, liefert schichtweise detaillierte Bilder der inneren Strukturen. Es handelt sich hierbei um eine moderne Röntgenuntersuchung, die einen genauen Blick in den Körper ermöglicht, ohne ihn aufschneiden zu müssen. Der Computertomograph rotiert während der Untersuchung um den Patienten herum. Dadurch lassen sich Schicht für Schicht aus allen Körperregionen präzise Bilder anfertigen und dies in einer hohen Bildfolge. Die Bilddaten können vom Computer zu dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt werden. Die untersuchten Körperabschnitte können somit am Computer gedreht werden, um sie von allen Seiten zu betrachten und zu beurteilen. Die Computertomographie liefert hervorragende Ergebnisse, bei einer geringen Strahlenbelastung.
Wann macht die Computertomographie bei Nackenschmerzen Sinn?
Die CT bietet die Möglichkeit, die Halsweichteile und Knochen zu untersuchen. Sie ist eine aussagekräftige Untersuchungsmethode, um schnell einen Zusammenhang der Halsweichteile wie Muskeln, Bänder und Nerven mit der Halswirbelsäule darstellen zu können. Die Computertomographie spielt beispielsweise bei der Diagnose eines Bandscheibenvorfalls eine Rolle. Da die Halswirbelsäule aus verschieden Strukturen aufgebaut ist, bietet sie sich zudem zur Diagnose von Verletzungen in diesem Bereich an, beispielsweise bei komplizierten Brüchen, die für die Nackenschmerzen verantwortlich sind.
Wie erfolgt die Computertomographie?
Die Computertomographie erfolgt im hochmodernen Computertomographen. Die Technik ist sehr ausgereift. Der Patient wird in das röhrenförmige Gerät auf einen integrierten Untersuchungstisch hinein geschoben. Die Computertomographie ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Um die Organe und Blutgefäße besser darstellen zu können, wird manchmal vor der Computertomographie ein Kontrastmittel gegeben.
Magnetresonanztomographie bei Nackenschmerzen
Aufgrund der besseren Auflösung wird häufig die Magnetresonanztomographie (MRT) vorgezogen, die auch als Kernspintomographie bezeichnet wird. Sie wird vom Radiologen durchgeführt. Der Begriff Tomographie, der aus dem Griechischen stammt, bedeutet Schnittbild. Die Magnetresonanztomographie, die durch einen Computer gestützt wird, liefert ohne die Anwendung einer Röntgenstrahlung eine detaillierte Darstellung der Organe und Gewebe im Körperinneren. Mit der MRT kann der gesamte Körper durchleuchtet werden, doch auch einzelne Körperbereiche wie Kopf und Nacken lassen sich darstellen. Sie kann die Schnittbilder des Körpers nicht nur senkrecht und horizontal, sondern in allen Winkeln erstellen.
Wann macht die Magnetresonanztomographie bei Nackenschmerzen Sinn?
Sie erzeugt mithilfe von Radiowellen und einem Magnetfeld sehr detaillierte Bilder des Weichteilgewebes, darunter auch des Rückenmarks und der daraus entspringenden Nerven. Das Besondere an der Untersuchung ist der hohe Weichteilkontrast. Im Weichgewebe sind schon kleinste Unterschiede gut zu erkennen. Daher lassen sich auch entzündliche Veränderungen, Sehnen, Muskeln, Gelenke und Bandscheiben sowie Tumore besonders gut darstellen. Die Gewebe erscheinen auf den Bildern je nach Wasserstoffgehalt heller oder dunkler. Durch die MRT können strukturelle Probleme der Halsregion erkannt werden. Knochen hingegen sind nicht gut sichtbar, denn sie enthalten wenig Wasserstoff. Auch Verkalkungen können schlecht beurteilt werden. Die Computertomographie ist der MRT in diesen Fällen deutlich überlegen.
Wie erfolgt die Magnetresonanztomographie?
Im Inneren des Magnetresonanztomographen befindet sich ein Magnet, der eine Röhre umschließt. In diese wird der Patient auf einer Liege hinein geschoben. Im Vorfeld werden alle metallenen Gegenstände wie Uhren und Schmuck abgelegt. Da es während der Untersuchung zu sehr lauten Klopfgeräuschen kommt, werden zur Milderung der Effekte Ohrstöpsel und Kopfhörer angeboten. Um Gewebe, die ähnlich sind, leichter voneinander unterscheiden zu können, wird vor der Magnetresonanztomographie oftmals ein Kontrastmittel gespritzt. Über das Blut gelangt es in den Körper. Im Gegensatz zu den Röntgen- und CT-Untersuchungen entsteht bei der MRT keine schädigende Strahlung, sodass es sich um eine schonende und schmerzfreie Untersuchung handelt, die sich auch für Schwangere und Kinder eignet. Die Dauer der Untersuchung beträgt 15 bis 30 Minuten.
Definitionen
Magnetresonanztomographie
MRT oder Magnetresonanztomographie ist ein bildgebendes Diagnoseverfahren. „Tome“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schnitt“. Mit einem MRT lassen sich die Strukturen und Funktionen von Gewebe und Organe darstellen. Die Abbildungen entstehen durch starke Magnetfelder in einem bestimmten Radiofrequenzbereich, wodurch Atomkerne im Gewebe unterschiedliche Resonanzen abgeben, die dann bildhaft dargestellt werden können.
Computertomografie
Bei der Computertomografie (CT) werden Röntgenstrahlen zur Abbildung verwendet. Ein Computer ist notwendig, um die ganzen Bilder der einzelnen Schnitte (griech. Tomo) darzustellen. Man spricht auch von Schichtröntgen. Unter anderem lassen sich dadurch das Herz, die Lunge und das Gehirn sehr detailreich und unkompliziert abbilden. Das strahlenfreies MRT ist kostenintensiver und dauert länger.
Röntgenuntersuchung
Mit einem Röntgenbild lassen sich Veränderungen von Strukturen im Körper darstellen. Dieses Verfahren wurd 1895 von dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen entwickelt. Die Fachabteilung für Röntgenbilder ist die Radiologie. Da Röntgenstrahlen schädlich für Patienten und Ärzte werden können, müssen diverse Schutzmaßnahmen beachtete werden. Patienten haben zum Beispiel einen Röntgenpass zu führen.
„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“