Nackenschmerzen durch Zervikale Spinalkanalstenose

Bei der zervikalen Spinalkanalstenose, einer verschleißbedingten Erkrankung, ist der Wirbelkanal im Bereich der Halswirbelsäule verengt. In der Folge kann es zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen im Nackenbereich kommen. In diesem Artikel zeige ich dir, mit welchen Therapiemöglichkeiten du die Nackenschmerzen durch Spinalkanalstenose lindern kannst.

Bei der zervikalen Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Wirbelkanals im Bereich der Halswirbelsäule. In der Folge kann es zu erheblichen Bewegungseinschränkungen im Nackenbereich und zu Nackenschmerzen kommen. Ursächlich lässt sich diese verschleißbedingte Erkrankung lediglich durch eine Operation behandeln.

Zervikale Spinalkanalstenose, eine degenerative Erkrankung

Eine Zervikale (zum Hals gehörende) Spinalkanal (Wirbelsäulenkanal) Stenose (Verengung) ist eine degenerative (verschleißbedingte) Erkrankung durch eine Wirbelkanalverengung im Bereich der Halswirbelsäule.

Im Wirbelkanal verläuft das Rückenmark, das zusätzlich schützend von Rückenmarkshäuten umgeben ist. Abnutzungserscheinungen an den Wirbeln und den Bandscheiben zählen zu den häufigsten Ursachen einer Verengung des Wirbelkanals. Die Ausbildung einer Wirbelkanalstenose ist belastungs- und altersabhängig und zählt daher zu den degenerativen Erkrankungen.
Seltener ist eine angeborene oder sich in jungen Jahren langsam entwickelnde Spinalstenose. Die Ursachen dafür sind unbekannt, in der Medizin spricht man dann von einer idiopathischen Spinalkanalstenose.

Degenerative Verengungen des Wirbelkanals können folgende Ursachen haben:

  • Wenn die Wirbel und Wirbelgelenke nicht mehr ausreichend durch gesunde Bänder und Bandscheiben geschützt werden, kann es zu Knochenanbauten und Knochenverdickungen führen, die in den Spinalkanal hineinreichen.
  • Der Spinalkanal kann durch eine Arthrose der Facettengelenke verengt werden, die sich in der Folge ungeregelt vergrößern (Facettenhypertrophie).
  • Die Bänder der Wirbelsäule können sich durch Überbelastung und Entzündungen verdicken (Flavumhypertrophie) und den Wirbelkanal verengen.
  • Chronische Bandscheibenvorfälle können in den Wirbelkanal eindringen und auf das Rückenmark drücken.
  • Eine Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) kann den Spinalkanal verengen.

Zervikale Spinalkanalstenose, die häufigsten Symptome

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Eine, wodurch auch immer hervorgerufene, Einengung des Wirbelkanals, kann eine Weiterleitung der Nervenimpulse innerhalb des Rückenmarks stören. Je nach dem, in welchem Wirbelsegment, und an welcher Stelle dort, die Einengung erfolgt, machen sich unterschiedliche Symptome bemerkbar. Bei Störungen der Nervenimpulse vom Körper ins Gehirn (sensorische Nervenbahnen) sind Symptome wie Missempfindungen, Taubheit und Kribbeln möglich. Sind die Nervenbahnen vom Gehirn an den Körper (motorische Nervenbahnen) gestört kommt es zu Muskelverspannungen, Krämpfe und Lähmungserscheinungen. Die häufigsten Symptome sind:

  • Ungeschicklichkeit der Hände
  • Gangunsicherheit
  • Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit
  • Schmerzen in den Armen
  • Verspannungen in den Muskeln der Arme und Beine
  • Störungen der Sensibilität, der Tiefensensibilität

Wie kommt es zu Nackenschmerzen bei einer zervikalen Spinalkanalstenose?

Im Bereich der Halswirbelsäule (sieben Wirbel: C1-C7) verlassen sowohl afferente (sensible) als efferente (motorische) Nervenfasern den Rückenmarkskanal. Die acht Halsnerven (nervi cervicales) sind für Muskelbefehle im Schulter-, Arm-, Hand-, Hals- und Nackenbereich zuständig sowie für sensible Empfindungen aus diesen Regionen. Eine Einengung des zervikalen
Spinalkanals führt demnach, je nach Lage, meistens zu einseitigen Empfindungsstörungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Allerdings tritt eine Spinalkanalstenose im Bereich der Halswirbelsäule sehr viel seltener auf, als zum Beispiel im Lendenwirbelbereich (lumbale Spinalkanalstenose). Im Halswirbelsäulenbereich hat der Wirbelkanal einen verhältnismäßig großen Durchmesser und die Schädigung muss sehr stark sein, um direkt auf das Rückenmark einzuwirken. Wird das Rückenmark durch eine Bandscheibe oder einen degenerativen Knochenumbau komprimiert, spricht man auch von einer zervikalen Myelopathie. Meistens kommt es dabei zunächst zu einer Störung der Feinmotorik an den Fingern. Schmerzen, auch im Nackenbereich, können auftreten, zählen aber nicht zu den vorrangigen Beschwerden einer zervikalen Spinalkanalstenose.

Die Diagnose und: Wer kann bei einer Spinalkanalstenose helfen?

Die Symptome einer zervikalen Spinalkanalstenose treten erst relativ spät in Erscheinung. Es ist ein schleichender Prozess, der sich in Schüben bemerkbar machen kann. Wenn eine Kompression des Rückenmarks durch Wirbelstrukturen diagnostiziert wird, hilft in den meisten Fällen nur noch eine Operation. Diese Verschleißerscheinungen sind ansonsten nicht wieder rückgängig zu machen.

Für die Diagnose erfolgt in der Orthopädie zuerst eine gründliche, körperliche Untersuchung und Befragung. Eine Verengung des Wirbelkanals und die Ursache dafür können dann durch die bildgebenden Verfahren (Röntgen, Magnetresonanz) eindeutig identifiziert werden.

Therapienmöglichkeiten bei Nackenschmerzen durch Spinalkanalstenose

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Bei vielen Patienten über 60 Jahren ist die Diagnose einer zervikal Spinalkanalstenose eher ein Zufallsbefund. In den meisten Fällen kommt es nicht zu Beschwerden. Nur bei 2% der Diagnosen ist es notwendig zu operieren. Die Therapie richtet sich ansonsten nach dem Leidensdruck. Meistens wird konservativ, mit den üblichen medikamentösen und physiotherapeutischen
Maßnahmen, therapiert.

  • Fangopackungen, Moorbäder, Thermalbäder (allgemeine Muskelentspannung)
  • direkte Bestrahlung mit Wärmelampen (Infrarot- oder TDP-Lampe „Teding Diancibo Pu“ ein spezielles elektromagnetisches Spektrum)
  • Elektrotherapie (diverse Geräte, auch Kombinationen mit Elektro-, Ultraschall- und Lasertechnik)
  • zur Muskelstärkung: Krankengymnastik, Yoga, Krafttraining – unter medizinisch fachlicher Anleitung!
  • Kissen zur richtigen Lagerung (Reisekissen, Nackenkissen für Bauchlage, Kissen für Seiten– und Rückenschläfer, Hörnchen)
  • Orthesen (Stützkorsetts: nur zur kurzfristigen Entlastung!)
  • Medikamente (Muskelrelaxantien, Schmerzmittel, Kortison bei Schwellungen)
  • Injektion (Lokalanästhetikums)

Schmerzmittel und Physiotherapie bei Spinalkanalstenose

Bei Bewegungseinschränkungen durch Schmerzen ist eine Kombination aus Schmerzmitteln und einer Physiotherapie hilfreich. Die Linderung der Schmerzen macht eine effektive Physiotherapie erst möglich. Schmerzmittel sorgen auch vor einer geplanten Operation dafür, dass es nicht zu einer Chronifizierung der Schmerzsignale kommt.

Operation bei Spinalkanalstenose

Eine Operation kann erforderlich werden, wenn die Enge des Spinalkanals weit fortgeschritten ist. Je nach Lage der Enge im Wirbelkanal, gibt es unterschiedliche OP-Verfahren. Im Bereich der Lendenwirbelsäule wird bereits ein Minimal-invasives OP-Verfahren angewendet. Im Halswirbelbereich gibt es zwei unterschiedliche Verfahren, die sich nach den jeweiligen Befunden richten: mit einen Zugang von vorn durch den Hals zur Wirbelsäule oder von hinten durch den Nacken.

Schmerztherapien bei Spinalkanalstenose

Neben der Verabreichung von schmerzstillenden Medikamenten in abgestimmter Dosis, gibt es die lokale Injektion schmerzstillender Mittel an die Nervenwurzel und die sogenannte Infiltration. Dafür wird ein dünner Schmerzkatheter zur schmerzenden Stelle gelegt und die entsprechenden Medikamente werden über mehrere Tage dosiert abgegeben.

Reha nach Behandlung von Spinalkanalstenose

Um nach einem Eingriff schnell wieder in den Alltag zurückzufinden, bietet sich eine anschließende Rehamaßnahme (auch Anschlussheilbehandlung, AHB) an. Sie sollte direkt nach der OP erfolgen und wird entweder ambulant oder stationär durchgeführt. Ziel ist es, die Bewegungsfähigkeit wieder in vollem Umfang zu erlangen sowie rückengerechte Bewegungen und Haltungen zu erlernen.

Definitionen

Was ist eine Zervikale Spinalkanalstenose?

Zervikal bezeichnet alles, was zum Hals gehört. Der Spinalkanal ist der Wirbelkanal, durch den das Rückenmark verläuft. Von einer Stenose spricht man in der Medizin, wenn es irgendwo zu einer Verengung kommt. Die zervikale Spinalkanalstenose ist eine degenerative Erkrankung. Meistens kommt es im Alter durch Abnutzungserscheinungen an den Bandscheiben oder den Wirbeln zu einer Verengung des Halswirbelsäulenkanals.

Was ist eine idiopathische Spinalkanalstenose?

Von einer Spinalkanalstenose spricht man bei einer Verengung des Wirbelkanals, oft sind degenerative Prozesse, Versschleißerscheinungen, die Ursache. Doch in einigen Fällen, besonders wenn die Spinalkanalstenose in jüngeren Jahren auftritt, lässt sich die Ursache dafür medizinisch nicht klären. Man spricht dann von einer idiopathischen Spinalkanalstenose. Es wird angenommen, dass sie im Zusammenhang mit einem unregelmäßigen Längenwachstum entsteht.

Was ist eine Spondylolisthesis?

Die Spondylolistheses, oft auch als Spondylolisthese bezeichnet, lässt sich mit sehr bildhaft mit Wirbelgleiten übersetzen. Es handelt sich dabei um eine Instabilität der Wirbel. Dabei gleitet ein oben liegender Wirbel auf dem darunter liegendem Wirbel entweder nach vorn (Anterolisthesis) oder nach hinten (Retrolisthesis). Es wird zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Form der Sponylolisthesis unterschieden.

Was ist eine zervikale Myelopathie?

Eine Schädigung des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule wird zervikale Myelopathie genannt. Meistens erfolgt eine Myelopathie aufgrund einer Degeneration der Bandscheiben. In der Folge kann es zu knöchernen Anbauten an den Wirbeln kommen und dadurch zu Einengungen des Wirbelkanals. Bei einer starken Einengung des Rückenmarks kann es zu neuronalen Störungen und Ausfällen in Armen und Beinen kommen.

Artikel zuletzt aktualisiert am 24. Juni 2019 von

Torsten Liem, Gründer d. Osteopathieschule Deutschl.„Langfristige einseitige Belastungen sind zu vermeiden. Hören Sie auf Ihren Körper, bevor es zu chronischen Schmerzen kommt.“

Torsten Liem, Gründer d. Osteopathieschule Deutschl.

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