Neben den Schmerzen der Lendenwirbelsäule sind Nackenschmerzen die häufigsten Beschwerden. Bei der Frage nach den Ursachen kommt in vielen Fällen ein Verschleiß der Wirbelsäule oder Bandscheiben infrage. Warum dies so ist, wie die Diagnose erfolgen kann und welche Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung stehen, wird nachfolgend erläutert.
Wie entsteht Verschleiß?
Es gibt den altersbedingten Verschleiß, der zu Nackenschmerzen führt, aber auch, wer Sport treibt oder einer körperlichen Arbeit nachgeht, kann früher oder später unter diesen Beschwerden leiden, da sich Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule einstellen. Die Nervenbahnen in der Wirbelsäule können durch den Verschleiß eingeengt werden. Dies wiederum führt häufig zu Schmerzen im Nacken und in den Schultern.
Körperlicher Verschleiß verursacht Nackenschmerzen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eines körperlichen Verschleißes, die der Grund für Nackenschmerzen sein können. Dazu gehören folgende Krankheitsbilder:Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall kommt in der Halswirbelsäule seltener vor. Die Ursachen hierfür sind beispielsweise langwierige Fehlhaltungen, Unfälle etc. Dies kann dauerhafte Nackenschmerzen verursachen.
Arthrose
Der Grund für den altersgemäßen Gelenkverschleiß sind häufig Fehlhaltungen. Bei ungefähr 50 Prozent der Menschen, die älter als 35 Jahre sind, zeigen die Gelenke Abnutzungserscheinungen und ab einem Alter von 60 ist nahezu jeder von Arthrose betroffen.
Spondylose
Bei der Spondylose handelt es sich um eine Versteifung der Wirbelsäule, von der aufgrund von Veränderungen der Bandscheiben insbesondere ältere Menschen betroffen sind. Dies führt zu stechenden Schmerzen, einem steifen Nacken und Bewegungseinschränkungen.
Chondrose
Bei der Chondrose nutzen sich die Bandscheiben im Halsbereich altersabhängig ab, was zu Nackenschmerzen führen kann.
Zervikale Spinalkanalstenose
Bei dieser Erkrankung ist der Wirbelkanal, in welchem das Rückenmark verläuft, verengt. Dadurch sind Nackenschmerzen, Taubheitsgefühle im Arm bis hin zu Lähmungserscheinungen möglich.
Zervikozephales Syndrom
Bei diesen Abnutzungserscheinungen der Halswirbelsäule werden ebenso Nackenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Halses verursacht. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Sehstörungen oder ein Ohrensausen auftreten.
Osteoporose
Bei der Osteoporose, dem Knochenschwund, handelt es sich um eine Erkrankung des Skeletts. Die Knochen verlieren an Festigkeit und brechen leichter. Darunter leiden vor allem Frauen nach den Wechseljahren. Das Knochengefüge ist aufgrund einer geringen Knochendichte, eines niedrigen Mineralsalzgehaltes und einer gestörten Knochenarchitektur geschwächt.
Wie können Nackenschmerzen, die aus einem Verschleiß resultieren, behandelt werden?
Bei Verschleißerkrankungen stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, um die Schmerzen zu lindern oder den Hals beweglicher zu machen:Physiotherapie und Krankengymnastik
Der Physiotherapeut löst Nackenverspannungen und -schmerzen mittels bestimmter Handgriffe oder Massagen. Dadurch wird der Stoffwechsel der Muskulatur verbessert und die Muskelspannung bei Nackenschmerzen wird verringert. In der Krankengymnastik hingegen erlernt der Betroffene Übungen, um die Nackenmuskulatur aufzubauen.
Injektionsverfahren
Hierbei werden die gereizten Nervenwurzeln mit Betäubungsmitteln umspritzt. Diese wirken örtlich und in der Folge wird die Schmerzleitung zum Gehirn unterbrochen. Die Nackenschmerzen lassen nach und gleichzeitig entspannt sich auch die Muskulatur. Bei der Behandlung von Nackenschmerzen hat sich die Injektion von Lokalanästhetika als äußerst wirksam erwiesen.
Akupunktur
Bei der Akupunktur wird mit feinen Nadeln gearbeitet. Diese bringen die Energiebahnen im entsprechenden Bereich wieder in Fluss, sodass die Nackenschmerzen gelindert werden. Die Akupunktur ist ebenso eine sehr wirksame Behandlungsmethode.
Chiropraktik
Bei dieser Behandlung werden mit den Händen Blockaden der Gelenke und Verspannungen gelöst. Vor jeder chirotherapeutischen Therapie muss jedoch ein Röntgenbild angefertigt werden, da der Einsatz bei einem Bandscheibenvorfall beispielsweise kontraindiziert ist.
Fazit
Dies waren die Ursachen für Nackenschmerzen, die aus einem Verschleiß resultieren und welche Therapien zur Verfügung stehen. Der erste Ansprechpartner ist meist der Hausarzt, der an einen Facharzt überweisen wird. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Orthopäden, der dank Röntgen und weiterer medizinisch-technischer Hilfsmittel die Ursache sehr schnell ermitteln kann.
„Stress und unverarbeitete Gefühle, vor allem Ängste, sind zweifellos der Hauptgrund für die meisten Schmerzen“