Um es gleich festzuhalten, „austherapiert“ ist ein ähnlich schreckliches Wort wie „alternativlos“. Wenn Patienten als austherapiert gelten, heißt das dann, dass sie ihr Leben lang, in diesem Fall, mit ihren Schmerzen leben müssen? In anderen Fällen sogar, dass sie sterben müssen? Was für ein Urteil! In nicht ganz so dramatischer Übersetzung heißt es jedoch lediglich, dass alle bisher unternommenen therapeutischen Schritte nichts gebracht haben. Was dann wiederum bedeuten kann, dass es noch viele weitere Möglichkeiten und Methoden geben kann, die vielleicht besser geeignet sind.
Austherapiert kann sich also in der Regel nur auf eine Therapie oder auf eine Therapeutin, einen Therapeuten beziehen und nicht auf die gesamte Situation. Der Stempel „austherapiert“ in Bezug auf Nackenschmerzen kann im Grunde nur von den Betroffenen selber gesetzt werden und das wird so gut wie nie passieren.
Jetzt aber ein Blick darauf, was „austherapiert“ in Bezug auf Nackenschmerzen bedeuten kann und vor allem auf die möglichen Lösungswege aus dieser scheinbaren Ausweglosigkeit.
Was bedeutet „austherapiert“ bei Nackenschmerzen?
In den meisten Fällen steht ein langer Leidensweg dahinter. Ab zwölf Wochen spricht man in der Medizin von chronischen Nackenschmerzen, ab sechs Monaten von chronischen Schmerzen. Doch häufig bestehen die Nackenschmerzen bereits seit Jahren und auch sind sie nicht unbedingt permanent und in der gleichen Intensität zu spüren. Dann treten sie immer wieder mal für längere Phasen auf. Oder Phasen, in denen die Schmerzen unerträglich scheinen, wechseln sich mit unterschwelligen Schmerzphasen ab. Physiotherapeutisch haben die Betroffenen schon das volle Programm durchlaufen. Schmerztabletten liegen für die schlimmsten Tage immer parat. Weder in der hausärztlichen Praxis noch in der Orthopädie konnte eine greifbare Ursache für die Nackenschmerzen gefunden werden. Bei älteren Patienten ist die Rede von Verschleißerscheinungen, jüngere Patienten hören immer wieder Begriffe wie „psychosomatisch“ oder „stressbedingt“.
An dieser Stelle ungefähr fällt dann auch mal der Begriff „austherapiert“ und wenn es nur in Gedanken ist. Jetzt kommt man mit streng kausalen und wissenschaftlich nachvollziehbaren Behandlungen nicht mehr weiter. Die Medizin ist, im wahrsten Sinne des Wortes, mit ihrem Latein am Ende (wobei das natürlich auch immer abhängig von den möglichen medizinischen Ansprechpartnern ist – es gibt spezialisierte Mediziner im Fachgebiet HWS die häufig deutlich weiter kommen als der alles behandelnde Hausarzt oder Orthopäde).Nun ist eine völlig neue Behandlungsqualität gefordert. Jetzt ist es nicht mehr wichtig, dass Therapien in Studien nachweisbar helfen. Jetzt hilft nur noch eine individuelle Behandlung, die genau für den jeweiligen Patienten passt. Das können Akupunkturbehandlungen, psychotherapeutische Sitzungen, ein Jobwechsel oder eine Scheidung sein. Die Möglichkeiten sind also bei Weitem noch nicht ausgeschöpft und die Nackenschmerzen somit auch nicht „austherapiert“.
In den meisten Fällen stecken hinter chronischen Nackenschmerzen entweder degenerative Erkrankungen der Bandscheiben, Wirbel oder Wirbelgelenke im Halswirbelsäulenbereich, rheumatische Erkrankungen oder psychische Faktoren. Die Verschleißerscheinungen werden häufig durch Fehl- und Schonhaltungen verstärkt. Die Muskeln in diesem Bereich sind dadurch schlecht oder einseitig ausgebildet. Ein Schmerzkarussell, dass sich selbst am Laufen erhält.
Autoimmunprozesse wie bei Fibromyalgie oder Rheuma beschränken sich in seltenen Fällen nur auf den Nackenbereich. Der Ansatz muss hier auf jeden Fall ganzheitlich sein und immunologische Faktoren mit einbeziehen. Auch psychische und psychosomatische Faktoren wird man nur auf ganzheitliche Weise, und bei jeder Patientin, bei jedem Patienten individuell, erfolgreich behandeln können. Parallel zu allen Behandlungsformen müssen die Betroffenen für sich herausfinden, wie sie aufkommende Schmerzen möglichst effektiv, schnell und nebenwirkungsfrei lindern können. Auch hier macht es Sinn, mehrere Möglichkeiten für sich auszuprobieren. Jeder Mensch reagiert anders auf Schmerzmittel, auf naturheilkundliche oder auch physikalische Maßnahmen.
Was tun, wenn nichts mehr hilft gegen Nackenschmerzen?
Was heißt das denn nun genau: Nichts hilft mehr? Ist das dann der Fall, wenn der dritte Orthopäde, die dritte Orthopädin nicht mehr weiterhelfen können? Oder erst dann, wenn auch die klassische Homöopathie, die traditionelle chinesische Medizin und alle Chiropraktikerbesuche keine Linderung mehr versprechen? Der Ansatzpunkt bei „austherapiert“ ist also ebenfalls so individuell unterschiedlich, wie die Charaktere und die Schmerzempfindungen der Betroffenen. Das macht allgemeine Ratschläge nicht gerade einfach. Daher nachfolgend eine Aufzählung von Therapieansätzen, die vielleicht für den ein oder anderen eine Anregung sein könnten.
Schmerztherapie
Bei chronischen Schmerzen ist es irgendwann immer eine Option, sich in schmerztherapeutischer Behandlung zu begeben. Bereits in den vierziger Jahren hat man in den USA erkannt, dass Schmerzen zu einem eigenen Krankheitsbild werden können, besonders wenn sie unbehandelt bleiben. Seit den Siebzigern gibt es auch in Deutschland Schmerzkliniken und die offizielle Zusatzausbildung „Spezielle Schmerztherapie“ für Ärztinnen und Ärzte. Oft hört man auch den Begriff Schmerzmanagement und das trifft es ganz gut. Denn es gilt für jeden Patienten ein individuelles Therapiepaket zu schnüren. Folgende Methoden werden in der klassischen Schmerztherapie angewandt:
- medikamentöse Schmerztherapie
- physiotherapeutische Schmerztherapie
- physikalische Schmerztherapie
- Akupunktur
- psychotherapeutische Schmerztherapie
Das Besondere an einer Schmerztherapie ist die Konzentration auf das Krankheitsbild Schmerz. Auf möglichst ganzheitlichem Wege, auch unter Einbeziehung der psychischen Situation, wird versucht, den richtigen Cocktail aus den zur Verfügung stehenden Methoden zu mixen, um den Schmerz deutlich zu reduzieren oder gar zu eliminieren. Für diese ganzheitlichen Herangehensweise ist eine interdisziplinäre Arbeit erforderlich, auch multimodale Schmerztherapie (NMS) genannt.
Die interventionelle Schmerztherapie erweitert, in schweren Fällen, die Behandlung um mikrochirurgische Techniken sowie lokale Injektionen unter radiologischer Beobachtung. In der gesamten Schmerztherapie kommen, bei ganzheitlichem und verantwortungsvollem Ansatz, immer auch naturheilkundliche Maßnahmen zur Anwendung. Schließlich geht es darum, den Patienten möglichst wenig zusätzlichen Schaden, in Form von Nebenwirkungen oder Abhängigkeiten, zuzufügen.
Injektionen und mikrochirurgische Eingriffe
Injektionen und kleinste chirurgische Eingriffe sind weitere Maßnahmen im Kampf gegen den Schmerz. Sie kommen in der Regel zur Anwendung, wenn alle Maßnahmen versagen oder wenn eine längere Einnahme von Schmerzmitteln mit der Gesundheit nicht mehr zu vereinbaren sind. Besonders effektiv können sie bei Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule sein. Folgende Methoden kommen dann häufig zum Einsatz:
- periartikuläre Therapie (schmerzstillende Injektionen in die Wirbelgelenke)
- periradikuläre Therapie (schmerzstillende Injektionen an die Nervenwurzeln)
- schmerzstillende Injektionen in die Bandscheiben
- Denervierung (Verödung der entsprechenden Nerven)
- bei scheinbar irreversiblen Muskelverhärtungen Injektionen von Botulinumtoxin
Physikalische Maßnahmen
Auch wenn scheinbar nichts mehr gegen die Nackenschmerzen zu helfen scheint, werden immer auch noch die physikalischen Behandlungen empfohlen. Oft lindern sie schnell und meistens kann sie jeder einfach zu Hause anwenden: Wärme, Kälte und Selbstmassage. Alles drei wird auch im professionellen Stil in der Physiotherapie angeboten, wie zum Beispiel Kältekammern, Bestrahlungen oder eben Massagen.
Alternative Methoden wenden dafür zum Beispiel Ultraschallwellen an. Diese dringen einige Zentimeter tief ins Gewebe und fördern dort die Durchblutung. Tieferliegende Muskeln sollen so entspannt werden. Auch ein stimulierender Einfluss auf die Nerven wird dabei vermutet.
TENS, Transkutane Elektrische Nervenstimulation, heißt eine Heilmethode, bei der die Nerven an bestimmten Triggerpunkten elektrisch stimuliert werden. Dafür werden Elektroden auf der Haut befestigt und mit geringer Stromstärke in hoher Frequenz abgegeben. Auch dies soll die Schmerzen lindern.
Alternative Injektionstechniken
- Die Neuraltherapie (nach Hunecke) sucht nach Störfeldern als Auslöser für die Schmerzen. Ist dieser gefunden, wird ein Lokalanästhetikum, wie Procain, in diese Störfelder gespritzt.
- Mittels Kochsalzinjektionen an den Nervenverbindungen werden die Nerven stimuliert und damit die Schmerzen gelindert.
- Bei der Triggerpunkt-Infiltration wird, ebenfalls ein Lokalanästhetikum, in die Triggerpunkte gespritzt.
Akupunktur
Eine inzwischen auch bei uns anerkannte und praktizierte Heilmethode ist die Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Nachgewiesen und damit auch oft von den Krankenkassen übernommen, ist zum Beispiel die Anwendung bei arthrose- und rheumatisch bedingten Schmerzen.
Psychische Pflege
Gerade bei Nackenschmerzen spielt immer auch, oder sogar hauptsächlich, die Psyche eine Rolle. Die Maßnahmen reichen vom Erlernen bestimmter Entspannungstechniken bis hin zur psychotherapeutischen Behandlung. Hilfreiche Methoden sind zum Beispiel:
- Autogenes Training
- Progressive Muskelentspannung nach Jakobsen
- Biofeedback Methode
- Verhaltenstraining
- Psychotherapeutische Verfahren
- Hypnose
Medikamente gegen Schmerzen (Analgetika)
Viele Schmerzmittel sind freiverkäuflich in Apotheken erhältlich. Daraus lässt sich jedoch nicht der Schluss ziehen, dass sie harmlos für den Körper sind! Schmerzmittel sollten also nie auf eigene Regie über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig eingenommen werden. Ist dies erforderlich, müssen sowohl die optimale Dosierung und Einnahmepausen, zum Schutz der Nieren, ärztlich abgesprochen werden.
Es gibt zwei Gruppen von Schmerzmitteln, die opioiden und die nicht-opioiden Analgetika. Der körpereigene Botenstoff Prostaglandin löst im Gehirn den Schmerzreiz aus, sobald er sich an die Schmerzrezeptoren bindet. Vereinfacht kann man sagen, dass die Opioiden sich im Gehirn an diese Rezeptoren binden und dadurch berauschen und betäuben. Die Nicht-Opioiden hingegen blockieren ein bestimmtes Enzym im Blut, welches zur Bildung eben dieser Botenstoffe benötigt wird. Opioide Analgetika sind verschreibungspflichtig. Nicht-opioide und freiverkäufliche Schmerzmittel sind:
- Ibuprofen (stark entzündungshemmend, gut geeignet für Schmerzen im Bereich der Muskeln, Knochen und Gelenke)
- Diclofenac (gleichwertiger Ersatz bei Unverträglichkeit für Ibuprofen)
- Paracetamol (leichtes Schmerzmittel, fiebersenkend, schwach entzündungshemmend)
- ASS Aspirin (gerinnungshemmend, fiebersenkend, entzündungshemmend)
Wenn bei chronischen Nackenschmerzen Schmerzmittel erforderlich sind, leisten Ibuprofen oder Diclofenac die besten Dienste, wenn sie denn individuell vertragen werden. In Tests schneiden auf jeden Fall immer die Mittel am besten ab, die nur einen der vier Schmerzwirkstoffe enthalten. Kombipräparate oder zusätzlich mit Koffein und anderen Substanzen aufgepeppte Arzneimittel scheiden in allen Test schlechter ab als die Monopräparate.
Naturheilmittel gegen Schmerzen
Wer einer Einnahme von chemischen Arzneimitteln grundsätzlich skeptisch gegenüber steht, kann auf die natürliche Pflanzenheilkraft zurückgreifen. Doch auch pflanzliche Heilmittel können Nebenwirkungen verursachen und Allergiker sollten hier gut achtgeben, aus welchen Pflanzenfamilien die Mittel hergestellt sind. Für fast alle pflanzlichen Mittel gilt, dass die Wirkung erst nach einer gewissen Einnahmezeit eintritt. Eine sofortige Schmerzlinderung kann damit in der Regel nicht erreicht werden.
Einige Pflanzen werden in Form von Salben und Bädern äußerlich angewendet:
- Arnika (Bergwohlverleih): schmerzlindernd und entzündungshemmend bei Muskel- und Gelenkschmerzen; zusammen mit dem Lösungsmittel Dimethylsulfoxid (DMSO) wird der Wirkstoff noch besser ins Gewebe transportiert
- Campher: wirkt kühlend, durchblutungsfördernd bei rheumatisch bedingten Schmerzen, Muskelschmerzen
- Fichtennadel- und Kiefernadel-Öl: fördert die Hautdurchblutung, lindert Nerven- und Muskelschmerzen, rheumatische Schmerzen
- Heublumen: meist als feuchte, heiße Kompresse; fördert Hautdurchblutung; wirkt schmerzlindernd bei Arthrose und rheumatischen Schmerzen
- Capsaicin (Paprika, Chili): Anwendung über längere Zeit notwendig, denn zuerst stimuliert Capsaicin die Nervenenden und verstärkt Schmerz, danach sind die Botenstoffe erschöpft und Linderung tritt ein; nachfolgend regelmäßig auftragen
- Weihrauch (Boswellia): die Ölzubereitungen wirken schmerzlindernd, besonders gut bei autoimmunologischen Prozessen; als besonders effektiv stellte sich die äußere Anwendung von Weihrauch bei gleichzeitiger Einnahme von Curcuma (Gelbwurzel) heraus
In Form von Kapseln und Tees können folgende Pflanzen Nackenschmerzen lindern, besonders bei rheumatischen, arthritischen und neuralgischen Prozessen:
- Teufelskrallenwurzel: als Tee oder in Kapselform, wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd; Wirkstoff: Harpagosid
- Pappelrinde, Pappelblätter: als Tee; wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd; Wirkstoff: Salicylat
- Weidenrinde: als Tee; wirkt entzündungshemmend, fibersenkend, schmerzlindernd; Wirkstoff: Salicin
- Cannabis: Auch wenn es Cannabis in Deutschland nur auf Rezept gibt, sollte dieses effektive Schmerzmittel hier erwähnt werden. Gerade bei chronischen Schmerzen kann es sich in einigen Fällen lohnen, seine Ärztin, seinen Arzt darauf hin einmal anzusprechen.
Ich bin austherapiert – oder doch nicht?
Ich bin derzeit in Behandlung bei einer Atlas-Therapeutin. Da ich vornehmlich noch Probleme mit Schmerzen in den kleinen Nackenmuskeln habe, die sich in Spannungskopfschmerzen auswirken, ist der Ansatz den obersten Halswirbel mal näher zu untersuchen sicher sinnvoll. Er trägt schließlich den Kopf und eine Schiefstellung würde zu Problemen mit der umliegenden Muskulatur führen und in der Folge dann auch zu meinen bekannten Schmerzen. Bisher kann ich hierzu noch kein Fazit aussprechen, aber ich werde berichten.
Meine Atlas-Therapeutin hat mir gegenüber allerdings auch das Wort „austherapiert“ verwendet. Vor allem in meinem Fall in Bezug auf eine irreversible Abnutzung im Bereich der HWS. Laut Ihrer Aussage ist die Atlastherapie noch eine mögliche Form der Linderung aber im Grunde ist meine HWS nicht mehr in Ordnung und wird auch langfristig nie mehr 100% gesund werden. Das ist natürlich eine Aussage, die niemand gerne hören möchte. Ob sie aber Recht mit ihrer Vermutung hat oder nicht, das kann sie nicht beweisen. Der Atlaswirbel ist schwer zu greifen, sowohl bei der manuellen Therapie (also mit physischen Händen auf der Körperstelle) als auch über bildgebende Verfahren wie Röntgen.
Daher habe ich die Hoffnung nicht verloren, dass nicht sie Recht hat sondern mein Osteopath, der mir etwas ganz anderes erzählt hat: Seiner Meinung nach werde ich immer Probleme mit dem Nacken haben, solange ich meinen Beruf ausübe. Ich sitze extrem viel durch meine Tätigkeit als Webentwickler. Die Verspannungen sind da einfach nicht zu vermeiden. Selbst wenn ich mich noch so anstrenge und Ausgleichsbewegung schaffe. 10 Stunden Sitzen und dazu noch 7-9 Stunden Liegen sorgen für Hochspannung in meinen Muskeln. 1x die Stunde kurze Bewegungsphasen und abendliche Gymnastik helfen zwar, aber nur bedingt. Es hilft die Schmerzen und Probleme zu minimieren. Ich hatte schon viel schlimmere Zeiten. Zeiten in denen ich monatlich an 20 Tagen Schmerzmittel nehmen musste. Jetzt sind es max. 5 Tage. Das nenne ich einen riesigen Erfolg. Erreicht mit all den Tipps die auf dieser meinen Webseite zu finden sind.
Wieso erzähle ich das? Weil der Artikel genau das aussagt: Man ist nicht unbedingt austherapiert, nur weil man es denkt oder weil es einem ein Therapeut sagt. Man hat immer noch Möglichkeiten seine Nackenschmerzen loszuwerden, wenn nicht gerade massive degenerative Erkrankungen ursächlich sind. Wer Nackenschmerzen vor allem aufgrund von Verspannungen hat, der wird mit Disziplin, Verhaltensänderung und diversen Therapieformen auch Schmerzen behandeln können und so Lebensqualität gewinnen.
Ich persönlich werde immer weiter machen. Therpieformen ausprobieren und neue Verhaltensweisen in meinen Alltag einbauen. So bin ich die letzten Jahre gut gefahren und konnte meine Schmerzen stark lindern (wie gesagt von mind. 20 Schmerztagen vor ein paar Jahren auf max. 5 Schmerztage im Monat jetzt!). Und wenn gar nichts hilft und die Schmerzen zu unerträglich würden, könnte ich immer noch einen anderen Beruf ausüben. Ich muss nicht mein Leben lang am PC sitzen und programmieren oder schreiben. Ich könnte auch etwas machen, was meinem Körper besser tut. Das könnte jeder. Man müsste sich nur überwinden und aus Eingefahrenem ausbrechen. Weil eins ist klar: Ohne Aufwand wird man verspannungsbedingte Schmerzen nicht los. Nicht ich und auch nicht du! Aber „austherapiert“ ist man deswegen noch lange nicht.
Welche weiteren alternativen Therapien gegen Nackenschmerzen gibt es noch?
Wer denkt, das war schon alle Möglichkeiten, nein, es gibt immer noch Alternativen. „austherapiert“ sind die Nackenschmerzen noch lange nicht. Solange man als Betroffener auf der Suche ist und auch gewillt ist, Verantwortung zu übernehmen, solange wird es auch Methoden oder Mittel geben, um gegen die Nackenschmerzen zu gewinnen.
Chiropraktik
In der Chiropraktik wird versucht durch bestimmte Handgriffe Gelenkblockierungen zu lösen, Stichwort Manipulationsbehandlung. Aber auch Massagen und Dehnungen gehören zum Repertoire der Handgriffe. Ebenso wie Übungsanleitungen für zu Hause.
Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht (LNB)
Diese Therapie sieht die Ursache der meisten chronischen Schmerzen im Wirbelsäulenbereich als Warnschmerzen, egal ob sie aufgrund von Arthrose, Entzündungen oder Bandscheibenschäden entstanden sind. Die Therapie in Kürze:
Durch eine ausführliche Anamnese wird der genaue Schmerzpunkt ermittelt. An diesen Schmerzpunkten wird eine Schmerzakupressur vollzogen, um muskuläre Fehlinformationen auszulöschen. Danach folgen aktive und passive Dehnreize, sogenannte Engpass Dehnungen, die mit einer Einleitung auch selbst durchgeführt werden können. Sie sollen auf Dauer für Schmerzfreiheit sorgen.
Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel
Vielleicht scheint es für manche weit hergeholt, doch auch Fehl- oder Mangelernährung können Schmerzzustände, wenn nicht hervorrufen, so auf jeden Fall verschlimmern, selbst im Nackenbereich. In vielen Fällen stecken entzündliche oder immunologische Prozesse dahinter. Darauf haben auch die Ernährungsweise, bestimmte Nährstoffe oder auch Nahrungsergänzungsmittel Einfluss.
Als Kostformen kann hier zum Beispiel eine basische Ernährung unterstützen. Auch eine sanfte Darmsanierung, mit einer darmfreundlichen Ernährungsweise im Anschluss, wirken sich positiv auf die Darmflora aus. Diese steht bekanntlich eng mit dem Immunsystem in Beziehung und hat sogar über Hormone und Botenstoffe Einfluss auf die Psyche.
Bei den Nahrungsergänzungsmitteln können, je nach vermutetem Schwachpunkt, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium oder B-Vitamine unterstützen.
Manchen Betroffenen helfen Gespräche und Kontakte. Verhaltens- und Gesprächstherapien sowie Selbsthilfegruppen können hier unterstützend oder sogar maßgeblich zur Schmerzlinderung beitragen.
Noch immer sind bei Weitem nicht alle Möglichkeiten besprochen. Die Auswahl ist schier unerschöpflich und niemals muss sich jemand nur für eine einzelne Therapie, ein einziges Mittel entscheiden. Gerade unaufgeklärte Schmerzen im Nackenbereich können mit ihren Ursachen den gesamten Lebensbereich abdecken. Weitere Stichworte als Anregung, vielleicht ist ja hier noch etwas Passendes dabei:
- Atemtherapie
- Musiktherapie
- Yoga
- Qi Gong, Tai Chi
- Meditation
- Proteolytische Enzyme
- MSM (organischer Schwefel)
- Homöopathie
„Für Schreibtischsitzer ist die Entlastung der Wirbelsäule wichtig...Oft hilft es schon, sich bewusst zu machen, wie man im Moment sitzt.“